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wild und
mutmaßlich sind. Ihre Lösung des Problems ist weit wilder
und in jeder Hinsicht unwahrscheinlich!
Dass verschiedene
heidnische Völker, die am alten Israel angrenzten, etwas über ihre
Namen und den wahren Gott oder über ihre Theologie erfahren haben
sollten, und dass jene heidnischen Völker einige traditionelle
Vorstellungen über die Schöpfung, die Flut und Noahs Arche und von
einigen allgemeinen Berichten über frühe Ereignisse überliefert
haben sollten, die in antiker Tradition und Offenbarung gelehrt
wurden (wie Grotias-de-Veritate-Behauptungen), ist nichts
Fremdartiges. Und es liefert ein unbestreitbares Argument zugunsten
der Göttlichkeit der Bibel. Aber jene nördlichen, umherstreifenden
Wilden des antiken Skythiens sollten so viel über die besonderen
Rituale des alten Zeremonialgesetzes Israels erfahren, wie
tatsächlich unter den amerikanischen Indianern vorgefunden worden
ist, dass sie sie so tief in sich aufnahmen, dass sie sie Tausende
von Jahren hindurch an ihre Nachkommenschaft überliefern würden,
während sie einen Kontinent bevölkerten, der so weit von ihrem
eigenen und durch die riesigen Dimension dieser neuen Welt entfernt
war, was nicht nur unglaublich, sondern von moralischer
Unwahrscheinlichkeit begleitet ist! Dies ist in keiner Weise mit
der Tatsache gleichzusetzen, dass einige heidnische Völker eine
Überlieferung von der Flut, der Arche usw. haben, während die
Zeremonialgesetze des Moses nur in einem Volk offenbart und
praktiziert wurden, und zwar nach der Zeit, als die Menschheit über
die östliche Welt zerstreut wurde und in einen Zustand
ungeheuerlicher Götzendienerei und des Heidentums verfallen war. Es
war ein System, das die Stämme Israels von allen anderen Nationen
unterscheiden sollte, und es unterschied und isolierte sie in der
Tat; und andere Völker nahmen Israels Kodex als ihre Religion an.
Daher sollten wir nicht erwarten, heute irgendwelche überlieferten
Beobachtungen des antiken Zeremonialgesetzes
unter irgendwelchen Völkern der Erde zu finden, außer unter den
Nachkommen jenes antiken Volkes Gottes; wir sollten genauso nicht
erwarten, Lehren des Konfutius unter der farbigen Rasse Guineas zu
finden. Wenn einige Araber die Beschneidung praktiziert haben, so
spricht das nicht gegen uns. Die Beschneidung gab es lange vor dem
zeremoniellen Gesetzbuch. Und Ishmael, der Vater der Araber, wurde
beschnitten, da er selbst ein Sohn
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Abrahams war. Wie
natürlich war es da, dass seine Nachkommen ihm in diesem Ritual
nachfolgten, zumindest für eine gewisse Zeit. Und dass die
heidnischen Nationen Opfer darbrachten, liefert kein Argument
gegen uns. Denn Opfer wurden von den Vorfahren aller Völker von
Anfang an dargebracht und waren überhaupt nicht nur eine Eigenart
des zeremonialen Gesetzbuches. Alle heidnischen Nationen leiteten
ihre Praktik von ihren entfernten Vorfahren her ab.
Aber wenn wir jetzt
eine Rasse finden, die gewissenhaft viele dieser Zeremonialgesetze
in Israel praktiziert und jene Traditionen sorgsam bewahrt hat,
nur weil sie von ihren entfernten Vorfahren stammen, so haben wir
sicherlich eine Menge genau dieser Art von Beweisen gefunden, die
schließlich (und zu einem Zeitpunkt, der nicht weit von der
Gegenwart entfernt liegt) die Nachkommen des alten Israel ans Licht
bringen müssen. Und wieviele schwierige Fragen dem Thema
zugerechnet werden mögen, so sind sie doch weniger schwierig, wenn
man bedenkt, dass der Ursprung dieser Traditionen nur Israel sein
kann.
Einige hatten das
Gefühl, dass es ein Problem damit gibt, dass die Indianer von den
Zehn Stämmen seien, wegen ihrer Unwissenheit über die
Handwerkskünste, das Schreiben und die Navigation. Das antike
Israel wusste einiges darüber und einige stellen sich vor, dass
diese Künste, wenn sie einmal bekannt wären, niemals verloren
gehen könnten. Aber gegen unseren Gedankengang ist kein Einwand
stichhaltig. Die Kenntnis über Handwerkskünste, die man in
früheren Zeiten besaß, ist bei vielen Völkern verloren gegangen.
Noah und seine Söhne müssen eine Menge über diese Künste gewusst
haben, da sie ja die Arche bauten. Und seine frühe Nachkommenschaft
muss eine Menge über sie gewusst haben, da sie Babel erbauten. Aber
wieviele dieser Nachkommen jener antiken Handwerker verloren dieses
Wissen. Und genauso könnte Israel sie in seinem ausgestoßenen
Zustand verloren haben. Es scheint eine Tatsache zu sein,
dass Israel sie verloren hat, ganz gleich wo oder wer sie
gewesen sein mögen, sonst hätten sie in der zivilisierten Welt
bekannt gewesen sein müssen.
Aber dass das Volk,
das zuerst in diese westliche Welt einwanderte, eine gewisse
Kenntnis über Handwerkskünste
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besaß (genauso
zweifelsfrei wie Israel sie besaß, als es im Osten verschwand) wird
an Hand unbestreitbarer Fakten deutlich, die von Baron Humboldt und
in der amerikanischen Archäologie geliefert werden, so wie das
Auffinden von Ziegeln, Töpferwaren, Skulpturen, einigen Geräten
aus Eisen und auch anderer Hinweise über einen enormen Fortschritt,
was ein Argument zugunsten dessen liefert, dass die Indianer von den
Zehn Stämmen abstammen. Denn die antiken Skythen und das Volk im
Nordwesten Asiens hatten zu der Zeit, als die Indianer dieses Land
erreicht haben mussten, nicht diesen Grad der Zivilisation. Deshalb
könnten sie nicht von ihnen herstammen.
Die
Wahrscheinlichkeit sieht also wie folgt aus: Als die Zehn Stämme
auf diesem Kontinent mit einer gewissen Kenntnis von diesen Künsten
des zivilisierten Lebens ankamen, fanden sie sich in einer großen
Wildnis mit bestem Wildvorkommen vor, dass sie zur Jagd einlud. Die
meisten von ihnen verfielen einem umherstreifenden, trägen
Jägerleben. Verschiedene Clans trennten sich ab, verloren sich aus
den Augen und bildeten getrennte Stämme. Die meisten von ihnen
gewöhnten sich an diese träge Lebensform und hatten Gefallen
daran. Die sensibleren Teile dieses Volkes taten sich zusammen, um
ihr Wissen über die Künste zu erweitern und fuhren wahrscheinlich
Jahrhunderte lang so fort. Von diesen stammen die berühmten
Überreste der Zivilisation, die man im Westen und Süden entdeckte.
Aber die verwilderten Stämme überdauerten und im Laufe der Zeit
vernichteten ihr wilder Neid und Zorn ihre zivilisierten Brüder.
Und somit wurden alle, wie eine heilige, rachsüchtige Vorsehung es
haben wollte, und gemäß alter Verkündigungen, einem
„ausgestoßenen“, wilden Zustand überlassen. Dies ist
dem Verlust ihrer Kenntnis des Schreibens, der Kunst des Navigierens
und der Verwendung von Eisen zuzuschreiben. Und solch ein Verlust
kann nicht gegen eine Abstammung von den Zehn Stämmen sprechen,
nicht mehr als gegen jeden anderen Ursprung. Ja, wir können sogar
behaupten, dass ihre offensichtliche Degenerierung einer
rachesüchtigen Vorsehung zuzusprechen ist, wie erwähnt worden ist,
um das göttliche Gericht gegen die götzendienerischen Zehn Stämme
Israels zustande zu bringen.
Es ist
höchstwahrscheinlich, dass der zivilisiertere Teil der Stämme
Israels, nachdem er sich in Amerika angesiedelt hatte,
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vollkommen von den
jagenden, wilden Stämmen ihrer Brüder abgetrennt wurde, so dass
die letzteren das Wissen, dass sie von derselben Familie abstammten,
verloren, dass der zivilisiertere Teil viele Jahrhunderte
fortdauerte, dass oft fürchterliche Kriege zwischen ihnen und ihren
wilden Brüdern stattfanden, bis die ersteren ausgestorben waren.
Diese Hypothese
gründet sich auf die antiken Bauwerke, Befestigungsanlagen,
Grabhügel und riesigen Einfriedungen, wie auch auf die Anzeichen
für einen hohen Grad des zivilen Fortschritts, die offensichtlich
sehr antik sind und aus Jahrhunderten vor der Entdeckung Amerikas
durch Kolumbus stammen. Eines dieser gewaltigen Bauwerke ist in der
Nähe von Newark in Licking, Ohio, gefunden worden, eines in der
Perry-Grafschaft, Ohio, eines in Marietta, eines in Circleville,
eines am Paint Creek, eines am Ostufer des Little-Miami-Flusses,
Warren-Grafschaft, eines am Paint Creek nahe Chillicothe, eines am
Scioto-Fluss und an anderen Stellen.
Die Bauwerke
bekunden große Kriege, einen hohen Grad der Zivilisation und große
Befähigung in der Verteidigung. Und Gegenstände, die aus alten
Grabhügeln und in der Nähe jener Befestigungsanlagen gegraben
wurden, beweisen deutlich, dass ihre Urheber keinen niedrigen Grad
der Verfeinerung der Handwerkskünste besaßen.
Dieses teilweise
zivilisierte Volk starb aus. Welchen anderen Schluss könnte man
dazu ziehen, als dass jene Wilden sie nach langen und schrecklichen
Kriegen ausmerzten? Und nichts erscheint wahrscheinlicher, dass sie
der bessere Teil der Israeliten waren, die auf diesen Kontinent
kamen, die vor langer Zeit ihr Wissen über Handwerks- und zivile
Künste bewahrten, während der größere Teil ihrer Brüder roh und
wild wurde. Es kommt keine andere Hypothese in den Sinn, die
wahrscheinlicher erscheint. Die Grade des Fortschritts, deren
Vorhandensein unter den Urhebern jener Bauwerke und Relikte
demonstriert worden ist, die aufgehört hatten zu existieren,
übertreffen bei Weitem alles, was aus dem Nordosten Asiens aus
jener Zeit geliefert werden konnte.
Aber wie
rachsüchtig die Wilden auch gewesen sein mögen, wie grausam und
schrecklich bei der Ausmerzung ihrer zivilisierteren Brüder, so ist
es dennoch eine Tatsache, dass es viele
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ausgezeichnete
Spuren von ihrem ursprünglichem Charakter gibt. Es gibt in den
Herzen der amerikanischen Ureinwohner eine Eigenschaft, die weit
über dem steht, was man in den Herzen der meisten anderen Heiden
der Erde findet, und zwar eine solche, die man von Nachkommen des
alten Israels Gottes erwarten könnte, wie es offenbar zahlreiche
Zeugenaussagen, wie die folgenden, bekunden.
Ein Rev. Mr.
Cushman sagt in einer Predigt, die er 1620 in Plymouth hielt, über
die Hauptverleumdungen gegen die Indianer: „Von den Indianern wird
gesagt, dass sie das grausamste und verräterischte Volk sind, wie
Löwen; aber uns gegenüber sind sie wie Lämmer gewesen, so
freundlich, so unterwürfig und vertrauenswürdig, dass ein Mann
wahrhaft sagen könnte, dass viele Christen nicht so freundlich und
aufrichtig sind. Als es kaum sechs wehrhafte Personen unter uns gab
und die Indianer täglich zu Hunderten mit ihren Häuptlingen oder
Königen zu uns kamen, hätten sie uns in einer Stunde erledigen
können; dennoch taten sie uns nicht das Geringste an, weder in Wort
noch in Tat.“
Gouverneur
Hutchinson sagt über sie: „Die Eingeborenen zeigten Höflichkeit
den Engländern gegenüber bei ihrer ersten Ankunft, sie waren
gastfreundlich und teilten mit ihnen die Nahrung, um sie willkommen
zu heißen, und bereitwillig gaben sie ihnen Anleitung für den
Anbau von Mais. Einige Engländer, die sich in den Wäldern verirrt
hatten, päppelten sie auf und begleiteten sie heim.“
William Penn sprach
und schrieb in höchsten Tönen über die Freundlichkeit und
Mildherzigkeit dieses Volkes. Col. Smith sagt in seiner Geschichte
New Jerseys: „Fast ein Jahrhundert lang hatten die Indianer jenes
Staates ständig Umgang mit großer Herzlichkeit und Freundschaft
mit den Einwohnern gepflegt und waren unter sie gemischt und bekamen
in ihren Häusern oft Fleisch und andere Zeichen des guten Willens
und der Wertschätzung.“
Charlevoix, der
früh von Quebec nach New Orleans reiste, hatte eine großartige
Gelegenheit, den wahren indianischen Charakter kennenzulernen, und
er spricht in höchsten Tönen zu ihren Gunsten. Er sagt: „Sie
weichen selten von bestimmten Grundsätzen und Gewohnheiten ab, die
allein auf Vernunft gegründet sind, was die Stelle des Gesetzes
einnimmt. Sie legen eine große Stabilität bei Unternehmungen zu
Tage,
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die sie begonnen
haben, Geduld im Leiden und ebenso Unterwürfigkeit demgegenüber,
was sie für festgelegte Vorsehung halten. In alledem (fügt er
hinzu) legen sie eine edle Seele und Beständigkeit in der Gesinnung
zu Tage, die wir selten mit unserer Philosophie und Religion
erreichen.
Du Pratz sagt: „Ich
habe diese Indianer viele Jahre lang studiert und ich konnte nie
erfahren, dass es Streitereien oder Schlägereien unter den Jungen
oder den Männern gab. Ich bin überzeugt (fügt er hinzu), dass es
falsch ist, sie als Wilde zu betiteln. Sie besitzen einen Grad der
Klugheit, Ehrlichkeit und des Großmuts, der den von Völkern
übertrifft, die beleidigt wären, mit ihnen verglichen zu werden.
Kein Volk ist gastfreundlicher und freier.
Bartram sagt über
einen Teil des Creek-Volkes: „Freude, Zufriedenheit, Liebe und
Freundschaft ohne Arglist oder Verstellung scheinen ihnen angeboren
oder in ihren Lebensprinzipien vorherrschend zu sein, denn sie
bleiben bis zum letzten Atemzug bei ihnen.“
Bartram kam vom Weg
ab und verirrte sich zu ihnen. Er sah einen Indianer an der Tür
seiner Behausung, der ihn hereinwinkte. Er willigte ein. Man
kümmerte sich bestens um ihn und sein Pferd. Als er zu gehen
wünschte, führten ihn die Indianer auf seinen richtigen Weg.
Dieser Indianer erwies sich als der Häuptling der Whotoga. Würde
ein Indianer bei uns so behandelt werden? Bartram war eine
beträchtliche Zeit bei ihnen und sagt: „Sie sind gerecht,
ehrlich, großzügig, Fremden gegenüber gastfreundlich und zu ihren
Frauen und Verwandten liebevoll und herzlich, vernarrt in ihre
Kinder, genügsam und vorsorgend, wohltätig und enthaltsam.“
Col. Smith spricht
von ihrem „Leben in Liebe, Frieden und Freundschaft ohne
Streitereien; und in dieser Hinsicht sind sie vielen, die sich zum
Christentum bekennen, ein Vorbild.“
Diese Dinge wurden
über die Indianer gesagt, die nicht durch Kontakt mit den
grundsatzlosen Weißen demoralisiert und verdorben waren. Zu viele,
die der letzteren Beschreibung entsprechen, werden ausreichend
hasserfüllt.
Ihre traurigen
Grausamkeiten an ihren Kriegsgefangenen war bei ihnen ein religiöser
Brauch, den sie mit wilder Entschlossenheit ausführten, als gelte
es einen zu verfolgen und
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abzuschlachten, der
einen Verwandten getötet hätte. So verlangte es das antike Gesetz
in Israel. „Der Rächer des Blutes soll den Mörder selbst töten;
wenn er ihm begegnet, soll er ihn töten.“ (Numeri, 35:18,19)
Abgesehen von diesem grausamen Grundsatz sind die Indianer treu und
freundlich.
Als in den frühen
Tagen der ersten Kolonie die Pequods vernichtet wurden, hatte die
edle Frau des Häuptlings, die zuvor die Mädchen Weatherfields vor
den Indianern rettete und sie nach Hause brachte, zwei Bitten,
nämlich, dass ihre Keuchheit unangetastet bliebe und dass ihre
Kinder nicht von ihr gerissen würden. „Die liebenswürdige Süße
ihres Gesichts (sagt ein Schreiber) und die bescheidene Würde ihres
Benehmens waren der Sinnesart würdig, dass sie sich für Unschuld
und Gerechtigkeit einsetzte.“ Ob man ihrer Bitten entsprach,
darüber informiert der Historiker nicht.
De Las Casas, der
viel Zeit in Neu-Spanien verbrachte, sagt über die Ureinwohner:
„Empfingen sie nicht die Spanier, die als erste zu ihnen kamen,
mit Güte und Menschlichkeit? Zeigten sie nicht verhältnismäßig
mehr Freude, indem sie Schätze an ihnen verschwendeten, als die
Spanier, die sie mit Gier annahmen? Aber unsere Habsucht war nicht
zufriedengestellt. Dennoch überließen sie uns ihr Land und ihre
Reichtümer; auch nahmen wir von ihnen ihre Frauen, Kinder und ihre
Freiheiten. Um den Charakter dieser Leute anzuschwärzen,
behaupteten ihre Feinde, dass sie schlechte Menschen seien. Aber wir
sind es (fügt der Autor hinzu), die dafür erröten sollten,
niedere Menschen und barbarischer als sie gewesen zu sein.“ Von
den Eingeborenen sagt man, dass sie vom europäischen Laster der
Heuchelei, des Verrats am Frieden und ähnlicher Laster frei seien.
Kolumbus, verliebt
in das, was er unter diesem Volk sah, erklärte in einer Nachricht
an den König und die Königin Spaniens, dass „es kein besseres
Volk auf dieser Welt gibt, das liebevoller, leutseliger oder sanfter
wäre. Sie lieben ihre Nächsten wie sich selbst. - Sie sprechen
immer mit einem Lächeln.“
Dies sind einige
wenige der zahllosen Zeugnisse über denselben Punkt in Bezug auf
den moralischen Charakter der Eingeborenen Amerikas. Sie haben also
sicherlich eine bessere Behandlung verdient
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als sie von den
Weißen erfuhren. Und diese Dinge liefern einen reichen Anteil an
Beweisen, dass ihr Ursprung das alte Volk Israel war.
Einige Zeugnisse,
die von Baron Humboldt in seinen Politischen Aufsätzen über das
Königreich in Neuspanien geliefert werden, werden an dieser
Stelle hinzugefügt. In Bezug auf diesen berühmten Autoren sagt
sein Übersetzer John Black in seinem Vorwort: „Von einem
beliebten französischen Schreiber ist bemerkt worden, dass der bei
weitem wertvollste und unterhaltsamste Teil in der modernen
Literatur der Bereich ist, der von Reisenden ausgefüllt wird.“ Er
fügt hinzu, dass Herr von Humboldt zu einer höheren Ordnung von
Reisenden gehört, mit der die Öffentlichkeit erst vor kurzem
vertraut geworden ist. Er würde ihn auf eine Ebene mit einem
Niebuhr, einem Pallas, einem Bruce, einem Chardin, einem Barrow
stellen und seine Werke werden wahrscheinlich noch lange in Bezug
auf die Länder, die er beschreibt, als Autoritäten zu Rate gezogen
werden. Er scheint auf wenigen Feldern der Bildung oder Wissenschaft
ein Fremder zu sein und sein Glück befähigte ihn, sich mit allem
zu versorgen, das für seine Zwecke von großem Vorteil war und ihn
dahin führte, dass er unter Personen von Rang und Autorität so
auftrat, wie es notwendig war, um Hindernisse auf dem Weg des
Reisenden in jedem Land zu entfernen.“
„Herr von
Humboldt (fügt sein Übersetzer hinzu) hat eine große Menge an
Information zu Tage gefördert, was Neuspanien betrifft, ein Land,
von dem wir vorher in der Tat sehr wenig wussten.“ Er vergleicht
seine Information mit der von Robertson und gibt ihm entschieden den
Vorzug.
Der Baron von
Humboldt war ein gebürtiger Deutscher und ein sehr gefeierter
Charakter. Seine Werke wurden 1811 in New York veröffentlicht.
Seine Reisen in Neuspanien fanden Anfang dieses Jahrhunderts statt.
Er riskierte keine Meinung über den Ursprung der Eingeborenen
Amerikas. Die Ansicht, dass sie von Israel abstammen, war ihm
wahrscheinlich fremd. Welche Beweise auch immer von ihm in Bezug auf
diesen Punkt gesammelt werden könnten, werden deshalb als kostbarer
erachtet werden, da er sie selbst nicht mit solchen Augen
betrachtete.
Das Ziel bei der
Darstellung einiger Dinge von diesem Autoren wird sein, die weit
höhere Wahrscheinlichkeit zu zeigen, dass unsere Eingeborenen von
Israel abstammten, als dass sie
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von den Skythen
oder Tartaren abstammten, dass sie alle einen Ursprung hatten, dass
viele von ihnen derartige Fortschritte in Kenntnissen und Künsten
machten, die darauf hindeuteten, dass sie solche Vorteile im Staat
Israel genossen. Und einige Dinge könnten direkte Beweise sein. In
Bezug auf unsere Ureinwohner, dass sie einen gemeinsamen Ursprung
haben, sagt der Autor: „Die Indianer Neuspaniens weisen im
Allgemeinen eine Ähnlichkeit mit denen auf, die Kanada, Florida,
Peru und Brasilien bewohnen. Sie haben die gleiche schwarze und
kupferne Hautfarbe, plattes und glattes Haar, kleine Bärte, lange
Augenschlitze, die Winkel nach oben gerichtet, und vorstehende
Wangenknochen. Die amerikanische Rasse besiedelt den größten Raum
auf dem Globus, mehr als anderthalb Millionen Quadratmeilen, von den
Feuerland-Inseln bis an den St.-Lawrence-Strom und die
Bering-Straße, und auf den ersten Blick sind wir über die
allgemeine Ähnlichkeit der Merkmale der Einwohner verblüfft. Wir
glauben zu erkennen, dass sie alle aus demselben Geschlecht
stammen.“ Er fährt damit fort, einige zu erwähnen, die anderer
Meinung sind, aber er fügt hinzu: „In einem zuverlässigen
Portrait, das ein ausgezeichneter Beobachter (Mr. Volney) von den
kanadischen Indianern gezeichnet hat, erkennen wir ohne Zweifel die
Stämme, die in den Wiesen des Rio Apure und des Rio Corona
verbreitet sind. Der gleiche Typus im Aussehen existiert zweifellos
auf beiden amerikanischen Kontinenten.“
In Bezug auf den
Fortschritt einiger Eingeborenen, von den Mexikanern vor der
spanischen Eroberung sprechend, sagt Herr Humboldt: „Wenn wir in
Betracht ziehen, dass sie eine fast genaue Kenntnis über die
Zeitdauer eines Jahres hatten, dass sie am Ende des Zyklus von 101
Jahren mit größerer Genauigkeit als die Griechen, Römer und
Ägypter einen Ausgleich schufen, sind wir versucht zu glauben, dass
dieser Fortschritt nicht die Auswirkung von intellektueller
Entwicklung der Amerikaner selbst ist, sondern dass er auf ihre
Verbindung mit irgendwelchen sehr kultivierten Völkern
Zentralasiens zurückzuführen ist.“ Aber wie unwahrscheinlich ist
es, dass diese Völker Mexikos eine Verbindung zu einem Volk
Zentralasiens, von ihnen aus gesehen auf der anderen Seite des
Globus, hatten, während riesige Ozeane oder viele Tausend Meilen
wegeloser Wüsten zwischen ihnen lagen?! Wie konnten sie in den
Zeiten
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nach ihrer
Auswanderung auf diesen Kontinent hin und her um die Welt gereist
sein, um von den Künsten und Wissenschaften Zentralasiens zu
lernen? Wäre dies der Fall gewesen, wären dieser Kontinent und
seine Bewohner in der östlichen Welt bekannt gewesen. Solch eine
Hypothese ist zumindest sehr unwahrscheinlich. Aber sie bewahrten
sich die Künste und einen gewissen Grad der Wissenschaft, und
könnten darin Fortschritte gemacht haben, vom alten Israel her.
Unser Autor sagt: „Die Tolteken traten in Neuspanien im siebten
und die Azteken im zwölften Jahrhundert auf (wie er es aus den
hieroglyphischen Tafeln der Azteken erfuhr), die eine geographische
Karte des Landes zeichneten, das sie durchquert hatten; sie bauten
Städte, Fernstraßen, Dämme, Kanäle und riesige Pyramiden, die
sehr akkurat auf einer Basis von 1416 Fuß in der Länge geplant
waren.“ Wie verblüffend ist die Betrachtung, die hier auf Grund
ihrer historischen, hieroglyphischen, antiken Daten und der
Auswanderung und genauso des geographischen und handwerklichen
Fortschritts dargeboten wird! Kann solch ein Fortschritt einem
nördlichen, skythischen Ursprung zugerechnet werden? Es folgen
erstaunliche Beweise.
Unser Autor fährt
damit fort, die Pyramiden Neuspaniens zu beschreiben, jene
bemerkenswerten indianischen Altertümer. Die Pyramide von Cholula
ist 177 Fuß hoch. Ihre Basis beträgt 1416 Fuß. Sie hat vier große
Teilabschnitte oder Stockwerke. Sie liegt genau parallel zum
Längengrad in Nord-Süd-Richtung, die Breite entspricht fast der
Länge (439 Meter – ein Meter entspricht fast 3 ¼ Fuß). Dieses
erstaunliche Bauwerk besteht, so erzählt er uns, „aus Lagen von
Ziegeln und Lehm“. Dieser Autor erwähnt und beschreibt zahlreiche
andere ähnliche Pyramiden in jenen Regionen, die auf gleiche Weise
gebaut sind. Und über ihre Konstruktion sagt er: „Sie genügen,
um die große Ähnlichkeit zwischen diesen Ziegel-Monumenten und dem
Tempel des Belus in Babylon und den Pyramiden des Menschich Dashour
in der Nähe von Sakkhara in Ägypten zu beweisen.“ Auf der
Pyramide von Cholula befindet sich eine von Zypressen umgebene
Kirche. Diese Pyramide, informiert uns Herr Humboldt, ist „zehn
Fuß höher als der Mykerinos oder die dritte der großen
ägyptischen Pyramiden der Gizeh-Gruppe“. Die Länge der Basis
(informiert er) ist fast um die Hälfte größer als die der großen
Cheops-Pyramide und sie übertrifft jede Pyramide, die auf dem alten
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Kontinent bekannt
ist. Und er fügt hinzu: „Wenn es erlaubt wäre, sie mit den
großen ägyptischen Monumenten zu vergleichen, so scheinen sie nach
einem ähnlichen Plan erbaut worden zu sein.“
Ich frage: Kann man
solche Pyramiden alten, barbarischen Skythen zuschreiben? Israel
kannte die Pyramiden Ägyptens. Man nimmt die große
Wahrscheinlichkeit an, dass sie während ihrer Knechtschaft dort
beim Bau dieser erstaunlichen Monumente halfen. Somit hatten sie
eine lange Lehrzeit in der Kunst, Ziegel und Pyramiden zu erstellen.
Hatten die alten Skythen solch eine Lehrzeit? Wenn die Befürworter
einer Abstammung der Indianer von den Skythen nachweisen könnten,
dass das gesamte Skythenvolk in früheren Zeiten eine Lehrzeit über
mehrere Jahrzehnte im Erstellen solcher Ziegelpyramiden durchmachte,
wie man sie in Amerika findet, wieviel würden sie aus diesem einen
Argument machen, um zu zeigen, dass die Urheber dieser
amerikanischen Pyramiden mit Sicherheit skythischer Abstammung sein
müssten? Und ich gebe zu, dass es nach meiner Meinung zehnmal
soviel Beweiskraft zugunsten ihrer Meinung hätte, als ich je mit
anderen Argumenten hätte beibringen können. Verschiedene Autoren
vereinigen sich, wie es scheint, und erklären die große
Ähnlichkeit zwischen jener mexikanischen Pyramiden und jener in
Ägypten. Und unser berühmter Autor Hr. Humboldt ruft aus: „Wir
sind erstaunt zu sehen, dass Menschen in abgelegensten Regionen bei
ihren Bauwerken demselben Muster folgen.“ Dies wird hier als
großes Argument zugunsten der israelitischen Herkunft jener
Indianer erklärt. Dieser Autor liefert unbeabsichtigt weitere
Argumente. Er sagt: „Wir haben Beispiele für eine theokratische
Form der Regierung in Südamerika. Solche waren die der Zac von
Bogota und die der Inkas Perus – zwei ausgedehnte Imperien, in
denen Depotismus unter dem Deckmantel einer milden und
patriarchalischen Regierung verborgen wurde. - Das Imperium der Zac
(fügt er in einer Fußnote hinzu), das das Königreich New Grenadas
umfasst, wurde durch eine mysteriöse Person gegründet (d. h. in
ihrer Überlieferung), die Idacanzas oder Bochira genannt wird, der
gemäß der Überlieferung der Mozcas im Tempel der Sonne in
Sogamozo vor 2000 Jahren erschien.“ Hier hat die Überlieferung
diesem Volk einen mysteriösen Gründer gegeben. Seine gegenwärtigen
Anhänger
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waren die Moczas.
Er lebte in Sogamozo und bewohnte einen Tempel. Die Regierung dieses
Volkes ist, wie es scheint, theokratisch, patriarchalisch. Womit hat
dies alles größte Ähnlichkeit? Mit Israel oder mit den antiken
barbarischen Skythen? Es scheint als würde der glühendste
Verteidiger der skythischen Abstammung diese Frage ungern
beantworten, sondern zugestehen, dass diese theokratische,
patriarchalische Regierung sehr wohl mit israelitischer Tradition
übereinstimt. Und es scheint nicht unnatürlich, zu sagen, dass ihr
antiker, mysteriöser Gesetzgeber Moses war, von dem die ergebenen
Mozcas ihren Namen hergeleitet haben könnten und ebenso den Namen
der vermutlichen Residenz Sogamozo. Es ist nur natürlich, dies als
Überlieferung (ein wenig durch die Jahrtausende abgewandelt) vom
Gesetzgeber Moses zu betrachten, der in der Stiftshütte in der
Wildnis amtierte, 2000 Jahre (mehr oder weniger) bevor jemand von
dieser Überlieferung Kenntnis bekam. Angenommen Sogamozo kommt von
Sagan Moses. Sagan, so versichert uns Adair, war eine bekannte
indianische Bezeichnung für den Diener oder Stellvertreter des
indianischen Hohepriesters. Und es war genau die Bezeichnung für
den altertümlichen Hohepriester in Israel, wie der berühmte
Calimet informiert: „Die Juden nennen so den Stellvertreter des
Hohenpriesters, der sein Amt bekleidete und der seine Funktion
während der Abwesenheit des Hohenpriesters übernahm.“ Calimet
fügt hinzu: „Die Juden denken, dass das Amt des Sagan sehr antik
ist. Sie glauben, dass Moses für Aaron der Sagan war. Ich finde das
Wort Sagan, sagt er, in diesem Sinne nicht in der Heiligen Schrift,
aber es wird häufig bei den Rabbinern verwendet.“ Hier also sagen
die alten rabbinischen Traditionen, dass Moses für Aaron in der
Wildnis Sagan war. Wie natürlich ist es dann also, dass
dieselbe Tradition zu den amerikanischen Mozcas gelangt ist (wenn
sie von Israel stammen), dass Sogamozo (Sagan Moses, wie eigentlich
der Name für den Ort seiner Residenz lauten müsste) ihr antiker
Gesetzgeber war. Nach und nach werden wir bei einer anderen
Autorität eine ähnliche Überlieferung finden, und wenn man seinen
Teil über eine merkwürdige Kombination von solchen Beweisen hört,
muss schließlich das lange verlorene Israel der Welt präsentiert
werden.
Unser Autor fährt
fort: „Aber die kleinen mexikanischen Kolonien gaben sich, nachdem
sie der Tyrannei müde geworden waren, republikanische
Verfassungen.“ Nun, nur nach langem Kampf des Volkes
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können diese
freien Verfassungen gebildet werden. Das Vorhandensein von
Republiken deutet nicht auf eine frische Zivilisation hin. Hier
zeigte er wie ein weiser Politiker, dass die Mexikaner vor alters
ein zivilisiertes Volk waren, zumindest bis zu einem guten Grad.
Er fügt hinzu:
„Wie ist es möglich zu zweifeln, dass das mexikanische Volk einen
gewissen Grad der Kultiviertheit erreicht hatte, wenn wir an die
Sorgfalt denken, mit der die hieroglyphischen Bücher
zusammengestellt und aufbewahrt wurden, und wenn wir bedenken, dass
ein Bürger von Tlascala inmitten von Kriegsgetümmel die
Gelegenheit wahrnahm, die ihm durch unser römisches Alphabet
geboten wurde, in seiner eigenen Sprache fünf große Bände über
die Geschichte eines Landes zu schreiben, dessen Unterwerfung er
bedauert?“
Unser Autor sagt
weiter: „Um eine genaue Vorstellung über die einheimischen
(eingeborenen) Bewohner Neuspaniens abzugeben, ist es nicht
ausreichend, sie in ihrem aktuellen Zustand der Degradierung und des
Elends nach der spanischen Eroberung zu schildern. Wir müssen in
eine entferntere Zeit zurückgehen, als das Volk von ihren eigenen
Gesetzen regiert seine eigentliche Kraft zur Schau stellen konnte.
Und wir müssen die hieroglyphischen Malereien, Gebäude, die
gehauenen Steine und die Skulpturen zu Rate ziehen, die immer noch
erhalten sind und die aber, obwohl sie die Naivität der Künste
bescheinigen, eine verlüffende Ähnlichkeit mit etlichen Monumenten
der zivilisierteren Völker aufweisen.“
Und weiter sagt er:
„Die Grausamkeit der Europäer hat die alten Bewohner der
Westindischen Inseln ganz ausgerottet. Der Kontinent Amerika hat
aber kein solch schreckliches Erlebnis erfahren. Die Anzahl der
Indianer in Neuspanien übersteigt 2 ½ Millionen, wobei nur solche
einbezogen sind, die nicht mit europäischem oder afrikanischem Blut
vermischt sind. Was aber viel tröstlicher ist, ist, dass die
eingeborene Bevölkerung, weit vom Rückgang entfernt, in den
letzten 50 Jahren beträchtlich zugenommen hat, wie Register für
Kopfsteuern oder Tribute es bewiesen haben. Im Allgemeinen scheinen
die Indianer zwei Fünftel der Gesamtbevölkerung Mexikos
auszumachen. In Guanaxuato, Valladolid, Oaxana und La Puebla
erreicht die Bevölkerung drei Fünftel.
„Eine solch große
Anzahl Eingeborener (fügt er hinzu) beweist zweifellos das Alter
der
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Kultivierung dieses
Landes. Entsprechend finden wir in Oaxana übrig gebliebene
Monumente der mexikanischen Architektur, die einen einzigartigen,
fortgeschrittenen Stand der Zivilisation beweisen. - Als die Spanier
Mexiko eroberten, fanden sie in den Ländern innerhalb der
20er-Breitengrade sehr wenige Einwohner. Jene Provinzen, die
darunter lagen, waren die Wohnorte der Chichimeken und Olomiten,
zweier Hirtenvölker, von denen kleine Scharen über ein riesiges
Territorium verstreut waren. Ackerbau und Zivilisation
konzentrierten sich auf die Ebenen südlich des Santiago-Flusses. -
vom 7. bis zum 13. Jahrhundert scheint die Bevökerung fortlaufend
in Richtung Süden geströmt zu sein. Von den Regionen südlich des
Rio Gila kamen jene kriegerischen Völker, die später das Land
Anahuac überschwemmten. - die hieroglyphischen Tafeln der Azteken
haben uns die Erinnerung an die Hauptepochen der großen
Wanderbewegungen unter den Amerikanern übermittelt.“ Dieser
Reisende spricht ferner über jene Indianerwanderungen von Norden
her, die eine Ähnlichkeit mit den Überschwemmungen durch die
barbarischen Horden der Gothen und Vandalen vom Norden Europas her
aufweisen und die das römische Imperium im 5. Jahrhundert
überwältigten. Er fügt hinzu: „Das Volk aber, das Mexiko
durchquerte, hinterließ Spuren der Kultivierung und Zivilisation.
Die Tolteken treten 648 das erste Mal auf, die Chickimeken 1170, die
Nahualteken 1178, die Alcolhues und Azteken 1196. Die Tolteken
führten den Anbau von Mais und Baumwolle ein, sie bauten Städte,
schufen Straßen und erbauten jene großen Pyramiden, die immer noch
bestaunt werden, und ihre Gesichter werden akkurat dargestellt. Sie
kannten die Anwendung hieroglyphischer Malerei; sie konnten Metalle
finden und die härtesten Steine zerschneiden. Und sie hatten ein
perfekteres Sonnenjahr als die Griechen und Römer. Ihre
Regierungsform wies darauf hin, dass sie Nachkommen eines Volkes
waren, das große Wandlungen ihres sozialen Standes erfahren hatte.
Aber wo (fügt er hinzu) ist der Ursprung dieser Kultiviertheit? Wo
ist das Land, von dem die Tolteken und die Mexikaner herkamen?“
Seite 184
Kein Wunder, dass
im hochphilosophischen Kopf dieses Urtypen eines Forschers diese
Fragen aufkommen würden. Hätte er von der heutigen Theorie über
ihre Abstammung vom alten Israel gehört, so könnten sich
anscheinend seine Probleme sofort in Luft aufgelöst haben. Diese
Berichte scheinen höchst verblüffend unserer Hypothese zu
entsprechen. Hier sprechen all die Grade der Zivilisation und
Fortschritte, die es in vergangenen Zeitaltern unter den
Eingeborenen jener Region gab, für uns. Wie perfekt übereinstimmend
mit dem auf den vorherigen Seiten dargestellten Entwurf werden diese
Tatsachen erklärt, nämlich dass Israel auf diesen neuen Kontinent
einen beträchtlichen Grad der Zivilisation brachte, und der bessere
Teil von ihnen arbeitete lange daran, sie aufrecht zu erhalten. Aber
andere verfielen in den jagenden und infolgedessen verwilderten
Zustand, deren barbarische Horden über ihre zivilisierteren Brüder
herfielen und schließlich die meisten von ihnen und alle in diesen
nördlichen Regionen ausrotteten! Ihre hieroglyphischen Berichte,
Malereien und ihr Wissen über das Sonnenjahr (hier noch einmal zur
Erinnerung wiederholt) passen nicht zu einer eventuellen Abstammung
von den barbarischen Horden aus dem Nordosten Europas und aus
Nordasien, aber sie passen gut zur antiken Fortschrittlichkeit und
zum Stand Israels.
Unser Autor fährt
fort: „Überlieferung und historische Hieroglyphen nennen
Huchuctlapallan, Tallan und Aztlan als ersten Wohnsitz dieser
Wandervölker. Es gibt bis heute keine Überbleibsel von irgendeiner
antiken Zivilisation der menschlichen Rassen nördlich des Rio Gila
oder in den nördlichen Regionen, die Hearne, Fiedler und Mackenzie
bereist haben. Aber an der Nordwestküste, zwischen den Nootka- und
Cook-Flüssen, besonders unterhalb des 57. Grades nördlicher Breite
in der Norfolk-Bay und am Cox-Kanal legen die Eingeborenen einen
besonderen Geschmack für hieroglyphische Malereien zutage.“
(siehe Voyage de Marchand, S. 258, 261, 375. Dixon, S. 332) „Eine
Harfe (sagt Humboldt), dargestellt in den hieroglyphischen Malereien
der Ureinwohner der Nordwestküsten Amerikas, ist ein mindestens
ebenso bemerkenswertes Objekt wie die berühmte Harfe in den Gräbern
der Könige Thebens. Ich neige dazu zu glauben, dass bei den
Wanderungen der Tolteken und Azteken nach Süden (die Stämme, die
als die fortschrittlichsten galten)
Seite 185
einige Stämme an
den Küsten von New Norfolk und New Cornwall verblieben, während
die Übrigen ihren Kurs nach Süden fortsetzten.“ „Dies ist
nicht die Stelle, um das große Problem des asiatischen Ursprungs
der Tolteken oder Azteken zu diskutieren. Die allgemeine Frage des
allerersten Ursprungs der Einwohner des Kontinents befindet sich
jenseits der Grenzen, die uns die Geschichte bietet, und ist
vielleicht nicht einmal eine philosophische Frage.“ Somit lehnt es
unser Autor ab, eine Meinung zu diesem Thema zu äußern. Aber er
überlässt es uns als seine Meinung, dass diese fortschrittlicheren
Stämme in New Mexico von der Nordwestküste herkamen und einige
ihrer halbzivilisierten Brüder zurückließen. Unter den
hieroglyphischen Malereien der letzteren findet man, so scheint es,
die Harfe. War dies nicht ein bekanntes israelitisches
Musikinstrument? Was sollte die amerikanischen Indianer dazu
gebracht haben, die jüdische Harfe zu malen? Die Juden in
Babylon „hängten ihre Harfen in den Weiden auf“. Und ebenso ist
es ein natürliches Ereignis, dass ihre Brüder in der Wildnis
Amerikas sie in ihre stillen hieroglyphischen Malereien platzierten.
Woher könnte das Wissen über akkurate hieroglyphische Malereien
herstammen, die dieser sehr gebildete Autor als solche enthüllt,
die man unter einigen Indianern findet, es sei denn, sie hatten sie
von einem Volk gelernt, denen das Wissen über Hieroglyphen von
Ägypten her als ursprüngliche Quelle übertragen worden war? Es
scheint unglaublich, dass solche Fortschrittlichkeit in dieser Kunst
und das Wissen von der jüdischen Harfe von dem antiken,
barbarischen Volk der Skythen herstammt. Sollte es doch jemand
glauben können, so hofft man, dass sie vorsichtig sein werden,
andere je der Leichtgläubigkeit zu bezichtigen. Solche Beweise, so
glaubt man, wiegen nun ein Vielfaches mehr zugunsten einer
israelitischen Herkunft. Herr Humboldt informiert uns über Mozino
(über den er mit großem Respekt spricht) in Bezug auf die Indianer
in Nootka an den Nordwestküsten. Über die Schriften dieses Autoren
sagt er: „Diese behandeln eine ganze Reihe merkwürdiger Themen,
nämlich die Vereinigung der zivilen und der geistlichen Mächte in
der Person des Fürsten – der Kampf zwischen Quaulz und Matlax,
dem guten und dem bösen Prinzip, durch die die Welt regiert wird –
der Ursprung der menschlichen Rasse zu der Zeit, als Hirsche keine
Hörner hatten, Vögel keine Flügel usw. -
Seite 186
die Eva der
Nootkianer, die einsam in einem blühenden Hain von Yucuatl lebte.“
Hier haben wir eine traditionelle Besonderheit Israels – den
Ursprung der zivilen und geistlichen Regierung in einer Person. Die
Kämpfe zwischen dem guten und dem bösen Prinzip scheinen der
antiken Offenbarung geistesverwandt. Die Mutter aller Menschen, Eva,
im Paradies ist eine sehr überzeugende Überlieferung. Dies muss
aus der Geschichte des Moses gelernt worden sein und hat ein
außerordentliches Gewicht zugunsten der israelitischen Herkunft
dieser Nootkianer, so wie auch ihre Vorstellung von der Unschuld und
Harmlosigkeit des Urzustandes der Menschen und Tiere. Unser
berühmter Autor sagt: „Die Mexikaner haben sich einen besonderen
Geschmack für die Malerei und die Kunst des Schnitzens in
Holz oder Stein bewahrt. Wir sind erstaunt darüber, was sie mit
einem schlechten Messer aus härtestem Holz zustande bringen können.
Sie sind besonders vernarrt darin, Figuren zu malen und Statuen von
Heiligen zu schnitzen. Dies stammt von einem religiösen Prinzip
her, von einem weit zurückliegenden Ursprung.“ Er fügt hinzu:
„Cortez prahlte in seinen Briefen an Kaiser Karl V. oft mit dem
Fleiß, den die Mexikaner auf den Gartenbau verwendeten. Ihr
Geschmack für Blumen weist ohne Zweifel auf einen Sinn für das
Schöne hin. Die Europäer können sich nur über die Sorgfalt und
Eleganz (führt unser Autor fort) wundern, die die Eingeborenen an
den Tag legen, wenn sie die Früchte verteilen, die sie in kleinen
Kisten aus sehr leichtem Holz verkaufen. Die Sapotillen, die
Mammiäpfel, Birnen und Rosinen belegen den Boden, während der
obere Teil mit duftenden Blumen geschmückt ist. Diese Kunst,
Früchte und Blumen zu verflechten, hat vielleicht ihren Ursprung in
der glücklichen Zeit, als lange vor der Einführung unmenschlicher
Rituale die ersten Einwohner Anahuacs wie die Peruaner dem Großen
Geist die ersten Früchte ihrer Ernte darboten. Hier war das antike
Ritual in Peru und vielleicht in Anahuac der Opferung der ersten
reifen Früchte dem Großen Geist, wie es offenbar unter den
verschiedenen Stämmen der Eingeborenen dieses Kontinents der Fall
gewesen ist. Und unser Autor denkt, dass die seltsame Kunst, Früchte
und Blumen zu binden, einen antiken Ursprung haben
muss. Wahrscheinlich hatte sie tatsächlich einen so antiken wie
ehrwürdigen Ursprung wie das Geflecht aus Früchten und Blumen über
dem Meer aus Bronze, auf den Schäften der goldenen Kerzenhalter und
auf
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dem Saum des
Gewandes des Hohenpriesters – Schellen und Granatäpfel.
Diese Ideen waren in Israel vertraut, aber wahrscheinlich in keiner
anderen Nation. Unser Autor spricht über die Sprache einiger
Indianer im Süden, „deren Mechanismus eine antike Zivilisation
beweist“. Dr. Edwards (informiert Mr. Boudinot) war der gleichen
Meinung über die nordamerikanischen Indianer und er betonte,
dass dieser antike Ursprung hebräisch gewesen ist.
Es scheint, dass
die spanischen Missionare solche Spuren der Ähnlichkeit zwischen
einigen Ritualen der Religion der Eingeborenen Mexikos und der
Religion fanden, die sie einführen wollten, so dass unser Autor
sagte: „Sie überzeugten sie, dass ihnen das Evangelium schon vor
sehr langer Zeit in Amerika gepredigt worden war. Und sie
untersuchten seine Spuren im aztekischen Ritual mit derselben
Inbrunst wie die Gelehrten unserer Tage Sanskrit studieren, wobei
sie mit ihrer Diskussion die Ähnlichkeit zwischen der griechischen
Mythologie und jener vom Ganges und Brahmaputra herausstellen.“ Es
ist eine anerkannte Tatsache, dass es eine weit größere
Ähnlichkeit zwischen dem größten Teil der Religion der Indianer
und dem Christentum gibt als zwischen irgendeinem anderen
heidnischen Volk auf Erden und dem Christentum. Die alten Indianer,
die auf den vorangehenden Seiten erwähnt wurden, bezeugten dies,
als die Kinder von der Missionarsschule heimkamen und darüber
informierten, worüber sie unterrichtet worden waren. Der alte
Indianer sagte: Nun, dies sind gute Worte. Dies ist das, was wir von
den älteren Leuten hörten, als wir Kinder waren, bis einige Weiße
zu uns kamen und es zunichte machten. Wir danken dem Großen Geist,
dass er es wieder zurückgebracht hat!
Unser Autor sagt
weiter: „Die Wanderungen der amerikanischen Stämme haben
fortwährend von Norden nach Süden stattgefunden, mindestens bis
zwischen dem 6. und dem 12. Jahrhundert, und es ist sicher, dass
sich die indianische Bevölkerung aus sehr heterogenen Elementen
zusammengesetzt haben muss. In dem Maße wie die Bevökerung nach
Süden strömte, stellten einige Stämme den Prozess ein und
vermischten sich mit anderen Stämmen, die ihnen folgten. Alle
scheinen sich einig, dass die Indianer
weiter
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