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Wahrscheinlich wird die Weltgeschichte diesem keine Parallele liefern. Gott bereitete besondere Strafgerichte für besonders schreckliche Vergehen! „Dies sind die Tage der Vergeltung, auf dass alle Dinge, die geschrieben stehen, erfüllt werden.“ Josephus verkündet, dass er es nie aufgezeichnet hätte, wenn es nicht viele glaubwürdige Zeugen von dieser schrecklichen Tatsache gegeben hätte; denn er sagte: „Solch eine schockierende Gewalttat an der Natur ist von keinem Griechen oder Barbaren je begangen worden.“
Während der Hunger auf diese Weise Verwüstung verbreitete, hatten die Römer schließlich Erfolg, einen Teil der inneren Mauer zu entfernen und den hohen und gebieterischen Turm Antonios selbst in Besitz zu nehmen, der den Tempel zu überschauen schien. Titus hatte mit seinem Kriegsrat den Beschluss gefasst, den Tempel zu erhalten, um seine Eroberung zu zieren und als Schmuck für sein Reich verbleiben zu lassen. - Aber Gott hatte anders entschieden. Und „obwohl es im Herzen des Menschen viele Pläne gibt, so wird doch der Ratschluss des Herrn bestehen bleiben“. Einem römischen Soldaten, der den allgemeinen Befehl von Titus missachtete, gelang es, eine Fackel in das goldene Fenster des Tempels zu schleudern, und bald (wie der rechtschaffene Himmel es wollte) stand das heilige Gebäude in Flammen. Die Juden, die dies bemerkten, eilten mit Schreckensgeschrei herbei, um das Feuer zu löschen. Titus eilte ebenfalls mit seiner Kutsche, mit seinen Hauptoffizieren und den Legionen an diesen Platz. Mit lautem Befehl und jedem Zeichen der Besorgnis trieb er die Löschung des Feuers voran, aber vergebens. So groß war das Durcheinander, dass ihm keine Aufmerksamkeit gezollt wurde. Seine Soldaten, taub für jeden Ruf, verbreiteten emsig die Flammen überall hin, während sie gleichzeitig mit dem Schwert in der Hand auf die Juden stürmten, sie erschlugen und niedertraten, oder sie quetschten sie gegen die Mauern zu Tode. Viele wurden in die Flammen gestoßen und kamen im Feuer der äußeren Gebäude des Tempels um. Die Raserei der römischen Soldaten schlachtete die Armen, die Unbewaffneten und die Reichen genauso wie bewaffnete Männer ab. Massen von toten Körpern waren um den Altar aufgehäuft, wohin sie geflohen waren, um Schutz zu finden. Der Weg, der zum Innenhof führte, war von Blut überschwemmt.
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Als Titus entdeckte, dass das Feuer den inneren Tempel noch nicht erreicht hatte, betrat er ihn mit seinen höheren Offizieren und besichtigte mit stiller Bewunderung seine Pracht. Er entdeckte, dass er alles übertraf, was er gehört hatte. Dieser Anblick veranlasste ihn, seine Bemühungen zu erneuern, dieses erstaunliche Bauwerk zu retten, obwohl so viele äußere Gebäude dahin waren. Er bat sogar seine Soldaten, die Flammen zu löschen, und berief einen Offizier dazu, jeden zu bestrafen, der nicht gehorchen sollte. Aber seine ganze erneute Bemühung war dennoch vergebens. Die Gefühle seiner Soldaten waren überhaupt nicht in den Griff zu bekommen. Plünderung, Rache und Gemetzel hatten sie taub und rasend werden lassen. Einem Soldaten gelang es, die Torpfosten des inneren Tempels anzuzünden, und bald stand alles in Flammen.
Man braucht ein Herz aus Stahl, um folgende Szenen zu betrachten. Die triumphierenden römischen Soldaten befanden sich in einer nicht zu bändigenden Rage und Raserei. - Sie waren in der Tat Werkzeuge, die für ihre Arbeit bereitet waren, die bemerkenswerteste Vergeltung des Himmels auszuführen, deren Flammen nun ihren Höhepunkt erreichten! Die Römer töteten jeden Juden, der in ihre Hände fiel, und verschonten weder Alter, Geschlecht noch Rang. Sie schienen entschlossen, die jüdische Rasse auf der Stelle zu vernichten, Priester und gewöhnliche Menschen, solche, die sich ergaben, und solche, die immer noch kämpften. Alle wurden Opfer eines wahllosen Gemetzels. Schließlich umgab das Feuer das erstaunliche Gebäude. Die Wut der Flammen übertraf jede Beschreibung. Sie übermittelte entfernten Beobachtern den Eindruck, als stünde die gesamte Stadt in Flammen. Über die daraus folgende Unordnung und den Tumult erklärt Josephus, dass sie derartig gewesen wären, dass sie jeder Beschreibung spotteten. Die römischen Legionen schrien so laut, wie sie nur konnten. Und die Juden bemühten sich in wildesten Tönen zu kreischen, als sie sich als Beute der Wut des Feuers und des Schwertes sahen. Die Menschen in der Stadt und jene auf dem Hügel antworteten gegenseitig mit Stöhnen und Kreischen. Leute, die gerade durch Hunger gestorben zu sein schienen, rafften sich angesichts der beispiellosen Szenen des Schreckens und des Todes noch einmal auf, um ihr
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Elend zu beklagen. Von Berg zu Berg und von entfernten Orten hallte das Wehklagen wider.
Als der Tempel unter dem Zorn des tobenden Elements versank, schien der Berg an dem Teil, auf dem er stand, (so sagte es der Historiker) „den Eindruck eines Sees aus flüssigem Feuer zu übermitteln!“ Das Blut der Erschlagenen floss in Bächen. Die Erde drumherum wurde von Erschlagenen bedeckt und die siegreichen Römer trampelten über die Haufen von Toten hinweg, um die Tausende zu verfolgen, die vor den Spitzen ihrer Schwerter flohen. In einem Wort: Das Stöhnen und Knistern des Feuers, die Angstschreie Tausender in Verzweiflung, das Röcheln tausender Sterbender und der Anblick, auf den das Auge stieß, wo immer es sich hinwandte, hatten nie zuvor auf der Erde eine Parallele. Wahrscheinlich übertrafen sie alle vorhergehenden Szenen des Schreckens so sehr, wie die Schuld, die sie traf, als sie den Herrn der Herrlichkeit misshandelten, jede Schuld übertraf, die unter Menschen je bekannt geworden ist.
Ein tragisches Ereignis ist es wert, besonders erwähnt zu werden. Bevor der Tempel in Flammen stand, erschien unter den Juden ein Betrüger, der behauptete einen Auftrag zu haben, und wenn die Leute ihm zum Tempel folgen würden, sie Zeichen, Wunder und Befreiung sehen würden. Ungefähr 6000 (meist Frauen und Kinder) folgten ihm und befanden sich in den Gallerien des Tempels und warteten auf die versprochene Befreiung, als an das Gebäude Feuer gelegt wurde. Nicht einer entkam. Alle wurden in den Flammen des heiligen Gebäudes verzehrt! Welche Scharen werden durch falsche Propheten ins ewige Feuer gestürzt!
Der Ort des Tempels präsentiert nun einen riesigen Ruinenhaufen. Hier endete die Herrlichkeit und die Existenz dieses erstaunlichen Gebäudes, dieses Sinnbild des Körpers Christi und seiner Kirche, dieses Sinnbild des Milleniums und des Himmels. Hier erreichte es nach einer Periode von 1030 Jahren vom Zeitpunkt seiner Einweihung durch Salomo an und 639 Jahre seit seines Wiederaufbaus in den Tagen Haggais nach der siebzigjährigen Gefangenschaft sein Ende. Es ist einzigartig, dass er nicht nur bald nach
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dem Passahfest in Asche verwandelt wurde, das so viele tausend Juden nach Jerusalem zusammenrief, um den Ruinen ihrer Stadt und Nation zu begegnen, sondern er sollte auch im selben Monat zerstört werden, in dem die Babylonier ihn zuvor durch Feuer zerstört hatten.
Josephus berichtet über ein weiteres eindrucksvolles Ereignis, das ein Zeichen der Zerstörung Jersualems zu sein schien. Er sagt (sich an die Juden wendend, die diesen Untergang überlebten): „Die Quellen fließen reichlich für Titus, die für euch ausgetrocknet waren, so dass mittels Amphoren (Gefäßen) Wasser geholt wurde. - Aber jetzt fließen sie für eure Feinde so reichlich, dass es für sie und ihr Vieh ausreicht. Dieses Wunder habt ihr früher ebenso erlebt, als der König Babylons eure Stadt belagerte.“
Die Priester des Tempels (jene, die bis dahin dem allgemeinen Gemetzel entronnen waren) begaben sich nach der Zerstörung ihres heiligen Gebäudes oben auf eine seiner zusammengebrochenen Mauern, wo sie saßen, wehklagten und hungerten. Am fünften Tag zwangen die Bedürfnisse sie, hinabzusteigen und demütig den römischen General um Vergebung zu bitten. Aber Titus wies ihr Flehen zu diesem späten Zeitpunkt zurück und sagte: „Da der Tempel, um dessen Willen ich euch verschont hätte, zerstört ist, ist es nur angebracht, dass die Priester ebenso umkommen sollten.“ Sie wurden alle getötet.
Die halsstarrigen Führer der großen jüdischen Parteien begehrten, da sie jetzt die Aussichtslosigkeit ihrer Sache sahen, eine Verhandlung mit Titus. Man würde sich vorstellen, dass sie wenigstens jetzt ihre Waffen niederlegen würden. Ihr Begehren um ein Gespräch mit dem triumphierenden römischen General hatte den Anschein, dass sie froh wären, dies zu tun. Aber der gerechte Himmel sah ihre noch größere Vernichtung vor. Titus bot ihnen nach all ihren wahnsinnigen Rebellionen freundlich an, den Rest der Juden zu verschonen, wenn sie sich jetzt unterwerfen würden. Aber, so merkwürdig es ist, sie weigerten sich dem zu entsprechen. Der edle General war daraufhin, wie zu erwarten, höchst erbittert und gab den allgemeinen Befehl, dass er den Aufrührern kein weiteres Pardon gewähren würde.
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Seine Legionen waren jetzt angewiesen „zu verwüsten und zu vernichten“. Mit dem Licht des nächsten Morgens erhob sich die ungeheure Flamme der Burg Antonio, der Ratskammer, des Registrieramtes und des noblen Palastes der Königin Helena. Diese prächtigen Bauwerke wurden in Asche verwandelt. Die tobenden Legionen (Vollstrecker der göttlichen Rache, Ezech. 9:5,6) strömten danach durch die untere Stadt, die sie bald unter Kontrolle hatten, wobei sie in jeder Straße metzelten und brandschatzten. Die Juden selbst unterstützten das Gemetzel. - Im königlichen Palast, der riesige Schätze enthielt, wurden 8400 Juden von ihren aufrührerischen Brüdern ermordet. Eine große Anzahl von Deserteuren von den rasenden Führern der Partei strömte zu den Römern, aber es war zu spät. Der allgemeine Befehl war erteilt, dass alle getötet werden sollten. Somit fielen sie.
Die römischen Soldaten aber, schließlich des Abschlachtens müde und mehr als genug mit Blut gesättigt, steckten ihre Schwerter für kurze Zeit in die Scheide und gingen zur Plünderung über. Sie sammelten Scharen von Juden ein – Ehemänner, Ehefrauen, Kinder und Diener – errichteten einen Marktstand und boten sie als Sklaven feil. Sie verkauften sie gegen Kleinigkeiten, während es nur wenige Käufer gab. Ihr Gesetzgeber Moses hatte sie davor gewarnt, Deut. 28:68: „Dort werdet ihr euch den Feinden als Sklaven und Sklavinnen zum Verkauf anbieten, aber niemand wird euch kaufen.“ In der Tat muss das Los jener schrecklich sein, die den Messias verwerfen und dabei vorgefunden werden, wie sie gegen den Sohn Gottes kämpfen. Oft hatten diese Juden gehört, was in Bezug auf die Ablehner Christi verlesen wurde (aber es scheint, dass sie den Sinn dieser schrecklichen Passage kaum verstanden hatten): „Er, der in den Himmeln sitzt, wird lachen; der Herr wird sie dem Gespött ausliefern. Dann wird er in seinem Zorn zu ihnen sprechen und sie in seinem großen Missfallen quälen. Noch habe ich auf meinem heiligen Hügel Zion meinen König eingesetzt. Du wirst sie mit einer Rute aus Eisen zerbrechen; du wirst sie wie ein tönernes Gefäß in Stücke zerschmettern.“ „So spricht der Herr: Ein Schwert, ein Schwert ist geschärft und auch poliert. Es ist geschärft für ein schlimmes Gemetzel; es ist poliert, um zu funkeln (sagte Gott durch den Propheten, Ezech. 21, in Anspielung
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auf genau dieses Ereignis); das Schwert ist geschärft und es ist poliert, um es den Händen des Mörders zu übergeben. Weine und heule, Menschensohn; schlage auf deinen Schenkel, schlage deine Hände zusammen und lass das Schwert sich zum dritten Mal verdoppeln, das Schwert der Erschlagenen. Ich habe die Spitze des Schwertes gegen all ihre Pforten gerichtet, damit ihre Herzen verzagen und ihre Ruinen sich mehren mögen: Ah, es ist glänzend gemacht worden! Es ist für das Gemetzel eingewickelt worden.“ - Solche und noch mehr göttliche Ankündigungen von genau dieser Szene, der die untreuen Juden nicht entrinnen, sondern die sie erleiden würden, gab es. Und nicht einmal ein gnädiger Gott hätte vor der Vollstreckung zurückgeschreckt! Antichristliche Mächte, ja, alle Untreuen und Evangeliumsverächter sollen dies bedenken und zittern!
Die gesamte Unterstadt, die nun im Besitz der römischen Legion war, wurde (nach Ablauf der erwähnten Frist) angezündet. Aber die Unverschämtheit der ergebenen Juden in einem Teil der oberen Stadt blieb unvermindert. Sie beschimpften und verärgerten ihre Feinde, als wären sie in Sorge, dass das Werk der Vergeltung nicht ausreichend vollstreckt werden könnte.
Die Römer brachten ihre Maschinen herbei, um auf die Mauern dieses oberen Stadtteils einzuwirken, die immer noch standen, de ihnen aber bald den Weg frei gaben. Vor ihrem Abriss erkundete Titus die Stadt und ihre Befestigungsanlagen und brachte sein Erstaunen darüber zum Ausdruck, dass sie überhaupt vor seiner Bewaffnung hätte fallen können. Er rief aus: „Hätte Gott uns bei unseren Operationen nicht geholfen und die Juden aus ihren Befestigungsanlagen getrieben, wäre es absolut unmöglich gewesen sie einzunehmen. Denn was hätten Menschen und die Kraft unserer Maschinen gegen solche Türme ausrichten können?“ Ja, es sei denn ihr Fels hätte sie wegen ihrer Sünden verkauft, so hätte kein Feind Jerusalem besiegen können. Josephus, der ein Augenzeuge von dieser gesamten Szene war, sagt: „All die Trübsale, die je eine Nation seit Beginn der Welt befielen, waren gegenüber dem Elend der Juden in dieser schrecklichen Periode kaum der Rede wert.“
Auch die obere Stadt fiel vor den siegreichen Waffen der römischen Eroberer. Titus hätte alle verschont, die nicht in vorderster Reihe gegen die Römer Widerstand geleistet hatten, und entsprechend gab er seine Befehle. Aber seine Soldaten, die
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gegenüber all den Gefühlen der Menschlichkeit herzlos waren, schlachteten die Alten und Kranken ab, wie auch die Masse des Volkes. Die großen und sehr schönen jungen Männer wurden aber von Titus verschont, um seinen Triumph in Rom zu zieren. Von den Übrigen wurden viele, die älter als siebzehn waren, in Ketten nach Ägypten geschickt, um als Sklaven Verwendung zu finden. Einige wurden zurückbehalten, um in ihren Amphitheatern als Gladiatoren geopfert zu werden, um in Scheinkämpfen erschlagen zu werden, als Sport ihrer Eroberer. Andere wurden im gesamten Imperium verteilt. Alle Überlebenden unter siebzehn wurden zum Verkauf angeboten.
Der triumphierende General befahl, dass das, was von der Stadt übrig blieb, bis auf die Grundmauern dem Erdboden gleich gemacht würde, mit Ausnahme von drei der stattlichsten Türme: Mariamne, Hippocos und Phasael. Diese sollten als Denkmal für die Pracht des Ortes und für seinen Sieg stehen. Er befahl, dass auch ein kleiner Teil der Stadtmauer im Westen als Wall für seine Garnison verschont werden sollte. Von den anderen Teilen der Stadt wünschte er, dass sie so wirksam ausradiert werden, dass man nie wieder erkennen könnte, dass sie bewohnt waren. Der Talmud und Memonides erzählen, dass die Fundamente des Tempels so weit entfernt worden waren, dass der Platz von Terentius Rufus gepflügt wurde. So sagte es unser Erlöser voraus, dass „dort kein Stein auf dem anderen gelassen werden würde“.
Eine schreckliche Begebenheit wurde notiert, die während dieser Szenen durchsickerte, nämlich dass 11.000 Juden unter der Bewachung durch einen Fronto, einem römischen General (wegen ihrer Halsstarrigkeit und der Knappheit an Vorräten) buchstäblich verhungerten!
Josephus informiert, dass 1.100.000 Juden in dieser Belagerung Jerusalems umkamen, dass 237.000 in jenem letzten Krieg in anderen Belagerungen und Schlachten umkamen, neben großen Mengen, die durch Hunger und Pestilenz umkamen, zusammen also mindestens 1.400.000. Einige Hunderttausende taten sich in verdrossener Verzweiflung Gewalt an. Ungefähr 97.000 wurden gefangen genommen und verstreut. Was die beiden großen Führer der jüdischen Parteien betrifft, Simon und Johannes, so wurden sie nach Rom geführt, um den Triumph von Titus zu zieren;
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danach wurde Simon gegeißelt und als Übeltäter hingerichtet, und Johannes wurde lebenslänglich eingekerkert. So endeten ihre gewalttätigen parteilichen Streitigkeiten.
Bevor die römische Armee Jerusalem verließ, rissen sie nicht nur die Gebäude nieder, sondern sie gruben sogar ihre Fundamente aus. Wie verhängnisvoll war das göttliche Urteil über diese ergebene Stadt. Fünf Monate vorher war sie das Wunder der Welt und während des Beginns der Belagerung hielten sich in ihr 1 ½ Millionen Einwohner und Besucher auf. Jetzt liegt sie total in Ruinen mit nicht „einem Stein auf dem anderen“, wie Christus verkündet hatte. Eusebius informiert uns, dass er diese Ruinen sah. Und Eleazar wird von Josephus angeführt, wie er ausruft: „Wo ist unsere große Stadt, von der man glaubte, dass Gott dort wohnte.“ Der Prophet Micha hatte vorhergesagt: „Darum soll Zion euretwegen wie ein Feld umgepflügt werden und Jerusalem soll zu Haufen werden und der Berg des Hauses des Herrn wie die hohen Stellen des Waldes.“ Ein Hauptmann der Armee des Titus pflügte in der Tat dort, wo ein Teil des Fundaments des Tempels gestanden hatte, wie der Talmud berichtet, und erfüllte somit diese Vorhersage.
Jesus Christus hatte diese Zerstörung vorausgesagt: „...es wird große Trübsal geben, wie es sie seit Anbeginn der Welt nicht gegeben hat.“ Und über das Ereignis sagt Josephus: „Wenn man das Unglück aller Nationen von Anbeginn der Welt mit dem vergleichen würde, was den Juden zustieß, würde es viel weniger schlimm erscheinen.“ Und wieder: „Keine andere Stadt erlitt solche Dinge, da keine andere Generation von Anbeginn der Welt an Bosheit reifer war.“
Andere Teile Judäas waren noch zu bezwingen. Macherus wurde angegriffen. 1700 Juden ergaben sich und wurden getötet und auch 3000 Flüchtlinge, die in den Wäldern von Jardes aufgegriffen wurden. Titus feierte in großem Glanz in Caesarea den Geburtstag seines Bruders Domitian. Hier wurde gemäß den blutigen Bräuchen jener Tage eine schreckliche Szene präsentiert. Um diese Gelegenheit zu zieren, fielen mehr als 2500 Juden, einige durch Verbrennen, einige im Kampf mit wilden Tieren und einige im Zweikampf mit Schwertern.
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Massada wurde belagert. Der jüdische Befehlshaber veranlasste in seiner Verzweiflung, dass die Garnison zuerst ihre Vorratslager und dann sich selbst vernichtete. Sie (960 an der Zahl) stimmte dem schrecklichen Vorschlag zu. Männer, Frauen und Kinder setzten sich auf den Boden und boten ihren Hals dem Schwert dar. Zehn Männer wurden ausgewählt, die verhängnisvolle Tat auszuführen. Das schreckliche Werk war getan. Einer der zehn wurde dann erwählt, die neun hinzurichten und danach sich selbst. Als die neun getötet waren und der Ort angezündet war, stieß der letzte Mann seinen Dolch ins eigene Herz.
Sieben Personen (Frauen und Kinder) fanden einen Weg sich zu verbergen und dem Untergang zu entkommen. Als sich die Römer näherten, erzählten diese sieben ihnen von diesem schrecklichen Ereignis.
Die meisten verbliebenen Orte gaben nun aus verdrossener Verzweiflung jeden Widerstand auf und unterwarfen sich den Eroberern. So wurde Judäa zu einer öden Wildnis und folgende Passage in Jesaja hatte zumindest eine vorläufige Erfüllung: „Bis die Städte verwüstet sind, ohne Einwohner, und die Häuser ohne Menschen und das Land gänzlich verlassen, und der Herr hat den Menschen entfernt, weit fort, und inmitten des Landes wird es ein großes Verlassen geben.“
Eine Reihe von Prophezeiungen findet man in den heiligen Orakeln, die sich auf eine bemerkenswerte zeitliche Vernichtung der berüchtigsten Feinde des Königreiches Christi beziehen. Diese sollten eine zweifache Erfüllung finden: Erstens an den Juden und zweitens an dem großen Antichristen der letzten Tage, der durch die untreuen Juden repräsentiert wird. Dementsprechend werden diese Prophezeiungen im Alten Testament immer in enger Verbindung mit dem Millennium gefunden. Die Vorhersagen unseres Erlösers in Matth. 24, Markus 13 und Lukas 21 sind nur eine Neuauflage dieser heiligen Prophezeiungen. Diese sind als „die Zerstörung der Stadt und des Tempels vorhergesagt“ berühmt geworden. In der Tat ist es so, aber sie sind noch mehr als das. - Sie sind auch eine Ankündigung der Vernichtung des großen Antichristen in den letzten Tagen. Die Gewissheit darüber erscheint in folgenden Dingen zum Vorschein zu kommen, wie die Schreiber des Neues Testaments entscheiden. Die Thessaloniker, die gehört hatten, was unser Herr ankündigte, nämlich, dass all diese Dinge, die
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vorhergesagt worden waren, sich in jener Generation ereignen sollten, zitterten vor Sorge, dass das vorhergesagte Kommen Christi damals sehr bald auf die Welt hereinbrechen würde. Paulus schreibt ihnen (2. Thess. 2) und bittet sie inständig, sich von diesem Kommen Christi nicht im Geist erschüttern zu lassen oder vor Sorge betrübt zu sein. Denn jener Tag (das vorhergesagte Kommen Christi, wie es sich auf andere, außer den Juden, bezieht) sollte nicht in jener Generation stattfinden. Es sollte nicht eintreten, bevor der antichristliche Abfall gekommen ist; jener Mann der Sünde sollte erst offenbar werden. Dieser lange währende Abfall sollte vor dem berühmten Kommen Christi in seiner viel größeren Bedeutung erfüllt werden, nachdem die römische Regierung, die das Hervorkommen des Mannes der Sünde verhinderte, aus dem Weg geräumt worden wäre, sagt Paulus: „Dann wird jener Böse offenbar werden, den der Herr mit dem Geist seines Mundes verzehren und mit dem Glanz seines Kommens vernichten wird.“ Hier befindet sich also das vorhergesagte Kommen Christi in seiner viel interessanteren Bedeutung in der Schlacht jenes großen Tages, der das Millennium einleitet. Hier findet sich der endgültige Beschluss, dass diese berühmte Ankündigung Christi besonders (obwohl nicht vorrangig) auf ein Kommen anspielt, das immer noch in der Zukunft liegt.
Dasselbe wird von Christus selbst in Offb. 16 klar gesagt. Nach der sechsten Schale [des Zorns], während der der türkische Euphrat austrocknete, kamen drei unreine Geister von Teufeln wie Frösche hervor zu den Königen der Erde und der ganzen Welt, um sie zur großen Schlacht zu versammeln. Der schreckliche Bericht wird von folgender Bemerkung aus dem Munde Christi unterbrochen, Vers 15: „Siehe, ich komme wie eine Dieb. Selig, wer wach bleibt und sein Gewand anbehält, damit er nicht nackt gehen muss und man seine Blöße sieht.“ Dies klingt, als würde unser Herr sagen: Die Zeit ist nun nahe herbeigekommen, auf die sich meine Vorhersagen über das Kommen als Dieb hauptsächlich bezogen. Jetzt ist die Zeit, dass mein Volk Acht haben müsse, wie ich es anordnete, als ich mein Kommen vorhersagte, wodurch erst der Antichrist und zweitens das Gegenstück vernichtet wird.
Die Vorhersagen der Propheten, die mit der Zerstörung Jerusalems eine anfängliche Erfüllung erfuhren,
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sollten eine interessantere Erfüllung mit dem Kommen Christi erfahren, das die antichristlichen Feinde vernichtet. Daher wird die siebte Schale (Offb. 16:14) „die Schlacht jenes großen Tages des allmächtigen Gottes“ genannt und spielt deutlich auf jenen großen Tag an, der von den Propheten erwähnt wurde. Und vom selben Ereignis wird gesagt, Offb. 10:7: „wird auch das Geheimnis Gottes vollendet sein, so hatte er es seinen Knechten den Propheten verkündet“. Auch hier wird deutlich auf die vielen Vorhersagen der Propheten über die Vernichtung der Feinde des Königreiches Christi angespielt, die eine anfängliche Erfüllung in der Zerstörung Jerusalems erfuhren, und eine weit interessantere in dem Auswischen der antichristlichen Mächte, um das tausendjährige Reich Christi einzuleiten. Demgemäß finden wir, dass sich diese Vorhersagen durch die Propheten auf die letzten Tage und die Einleitung des Millenniums beziehen.
Über die Zerstörung Jerusalems nur als eine Vorahnung eines Ereignisses betrachtend, das jetzt über den antichristlichen Nationen schwebt, lesen wir also prüfend mit neuem Interesse und es muss im Licht der eindrucksvollsten Warnung an dieses Zeitalter der Welt betrachtet werden. - Die Parteien, der Wahnsinn und Selbstzerstörung der Ersteren liefern eine lebendige Beschreibung der verschiedenen Vorhersagen des Letzteren. Drei große und berühmte Parteien leiteten die Zerstörung Jerusalems ein. Und über die Vernichtung des Antichristen lesen wir (was vielleicht genau auf diesen Umstand anspielt), Offb.: „Die große Stadt brach in drei Teile auseinander.“ Dann folgt: „und die Städte der Völker stürzten ein. Gott hatte sich an Babylon, die Große, erinnert und reichte ihr den Becher mit dem Wein seines rächenden Zornes.“ Bei der Verwüstung von Gog und seinen Banden zieht die Partei das Schwert der Ausrottung. „Dann rufe ich mein ganzes Bergland zum Krieg gegen Gog auf – Spruch Gottes, des Herrn. Da wird sich das Schwert des einen gegen den andern wenden.“ Ezech. 38:21.
Der große Bund gegen die Juden zur Zeit Jehoshaphats wurde durch das Schwert der Meuterei und durch Parteilichkeit vernichtet: Siehe 2. Chron. 20. Und in Anspielung auf genau diese Schlacht, die Gott für seine Kirche führte, werden, so heißt es, die gewaltigen Verbündeten des Antichristen in den letzten Tagen im Tal Jehoshaphat gesammelt werden, wann die
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Juden wiederhergestellt sind: siehe Joel 3. Die verschiedenen Umstände der Zerstörung Jerusalems bieten eine lebendige anfängliche Vorstellung von den vielen Ankündigungen der Schlacht jenes großen Tages des allmächtigen Gottes, die auf die antichristliche Welt wartet; während es sehr offensichtlich ist, dass sich die Passagen viel mehr auf die ungeheuren Szenen des Gerichts beziehen, die das Millennium einleiten.
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