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ANHANG
Einige Einwände gegen die Überlegungen auf den vorhergehenden Seiten sind schon erwähnt worden. Der Schreiber wünscht aber, dass jedem Einwand eine angemessene Aufmerksamkeit gezollt werden sollte; deshalb werden die folgenden Dinge angefügt.
Von einigen ist vermutet worden, dass die Afghanen in Persien von den Zehn Stämmen Israels abstammen. Mr. Vansittart aus England hat sie erwähnt. Während er im Osten war, traf er auf eine persische Abkürzung eines Buches mit dem Titel Ararul Afghainah, oder Geheimnisse der Afghanen. Er übersetzte und schickte es Sir W. Jones, der damals über die Asiatische Gesellschaft präsidierte. Er bemerkt, dass es mit einer sehr wilden Beschreibung über den Ursprung jenes Volksstammes beginnt und eine Erzählung übermittelt, die auf keinen Fall als Ganzes als ernsthafter und wahrscheinlicher Geschichtsbericht angeboten werden darf. Dieses Buch enthüllt einige Vorstellungen, von Melic Talut abzustammen, der angeblich König Saul sein soll. Und sie erwähnen eine Reihe von Dingen, die von der alten Geschichte Israels herzustammen scheinen. Aber es werden keines ihrer Rituale und keine ihrer Zeremonien erwähnt , die irgendwelche Ähnlichkeiten mit dem zeremonialen System Israels hätten. Afghan, ein berühmter antiker Führer (so informieren sie), "unternahm häufig Exkursionen in die Berge, wo sich nach seinem Tod seine Nachkommenschaft einrichtete, in einem Zustand der Unabhängigkeit lebte, Festungen baute und die Ungläubigen ausmerzte." Als im Osten der Islam propagiert wurde, nahmen die Afghanen ihn gierig an und verblieben bis auf den heutigen Tage unter dieser Täuschung. Sicher begünstigt dies nicht die Wahrscheinlichkeit, dass sie von Israel seien. Dieses Volk hat sich neuerdings in vier Klassen geteilt. Die erste Klasse besteht aus denen, die reine Afghanen sind. Die zweite aus denen, deren Väter Afghanen und deren Mütter von einem anderen Volk waren. Die dritte aus denen, deren Mütter Afghanen und deren Väter von einem anderen Volk waren. Die vierte aus denen, deren Verbindung noch weiter zurück lag.
Die Frage kommt auf, ob diese Geschichte ihrer angeblichen Abstammung von Israel dieser Volksgruppe nicht von dem großen Betrüger Mohammed geliefert wurde. Sie waren eine tapfere, kriegerische Rasse. Sie nahmen sein System sofort an und sie prahlten, dass er zu ihnen gesagt hätte: "Komm, o Moluc oder Könige", dass Mohammed ihnen sein Banner gab und sagte "dass durch sie der Glaube gestärkt werden würde".
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Da er wusste, dass Israel einst in dieser Region angesiedelt war, könnte er weiter gedacht haben, dass er ihnen gefallen könnte, wenn er eine Legende über ihre Abstammung von jenem Volk lieferte. Dies könnte er durch den jüdischen Abtrünnigen getan haben, der ihm half, sein System der Täuschung zu schaffen. Aber es heißt, dass ihr Bericht über die Zeit der Ausreise aus Palästina überhaupt nicht mit dem Bericht des Alten Testaments darüber übereinstimmt. Mr. Faber sagt über diesen Umstand: "Man muss zugeben, dass diese afghanische Überlieferung eine starke Ähnlichkeit mit vielen dieser mohammedanischen Legenden aufweist, die auf Berichte heiliger Schrift gegründet sind (d. h. auf sie anspielen, um den Betrug zu stärken), weshalb es sicher nicht unwahrscheinlich ist, dass ein Stamm der Muselmanen einen solchen besitzen könnte, ohne von Israel abzustammen."
Aber sollte sich erweisen, dass die Afghanen von Israel abstammen, könnten sie von einem Stamm oder zerstreuten Volk des alten Israel sein, das zurückblieb, als sich die meisten von dem Volk auf diesen Kontinent aufmachten. Die indianische Überlieferung sagt, "dass sie einst in einem anderen Land lebten, wo die Menschen sehr böse waren und neun Zehntel ihres Volkes sich berieten und das böse Volk verließen und in dieses Land geführt wurden. Die Nachkommen dieses einen zurückgebliebenen Volkes könnten jetzt wahrscheinlich irgendwo im Osten gefunden werden. Aber die Afghanen haben sich ihrem eigenen Bericht gemäß stark mit anderen Völkern vermischt. Wir sind aus der Prophezeiung zum Glauben geführt worden, dass Gott die Stämme Israels (da er plant, dass sie schließlich bekannt werden und wieder hergestellt werden sollen) von einem beträchtlichen Grad der Vermischung frei halten würde. Und es scheint, dass Israel als solches durch Beweise gesichert weniger dem Betrug ausgeliefert sein muss, als das zuvor erwähnte Buch der Geheimnisse Afghanistans.
Doktor Buchanan gibt einen Bericht über weiße und schwarze Juden in Cochin in Ostindien. Der Allerhöchste spricht von der Sammlung seines alten Volkes aus dem Osten und aus dem Westen. Wenn neun Zehntel Israels auf diesen Kontinent auswanderten, könnte der Rest von ihnen nach Ostindien ausgewandert sein. Doktor Buchanan informiert, dass die weißen Juden dort in späterer Zeit von Europa her auswanderten. Die schwarzen Juden haben eine Überlieferung, dass sie kurz nach der babylonischen Gefangenschaft in Ostindien ankamen. Und Doktor Buchanan fügt hinzu: "Diese Überlieferung scheint zu unterstützen, dass sie von diesen Büchern des Alten Testaments Abschriften haben, die vor der Gefangenschaft geschrieben wurden; aber keine, die auf die Zeit nach diesem Ereignis datierbar ist." Es scheint also höchst wahrscheinlich, dass diese schwarzen Juden Nachkommen jener Juden sind, die ihren Kurs in jene Region des Ostens einschlugen, als sie aus Babylon befreit wurden, anstatt nach Jerusalem zurückzukehren. Einige Juden trennten sich offenkundig auf diese Weise von ihren Brüdern und wanderten nach Osten aus. Diese waren die Juden, die zahlreich in den östlichen und westlichen Provinzen Ahasuerus in den Tagen Hamans, Esthers und Mordecais lebten, als von Haman der gottlose Erlass gegen sie erlassen wurde. Ahasuerus "regierte über einhundertundsiebenundzwanzig Provinzen, ja, von Indien bis Äthiopien"- Esther 1:1. Und es scheint, dass damals Juden in all diese Provinzen zerstreut waren. Daher wurden diese schwarzen Juden nach Indien verpflanzt und sie hatten ihre Bibel, so weit, wie sie vor der Gefangenschaft geschrieben war. Dass sie schwarzer waren als moderne Juden in Europa, könnte auf dasselbe Prinzip des anderen Klimas und der Lebensgewohnheiten zurückzuführen sein, das den amerikanischen Ureinwohnern eine dunklere Haut gab als den Juden Europas oder als ihre Vorfahren besaßen.
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Aber zwei Argumente sprechen dagegen, dass diese schwarzen Juden Asiens von den Zehn Stämmen stammen.
1. Sie nennen sich selbst Juden. Die Juden sind immer streng darin gewesen, das Wissen über ihre Abstammung zu bewahren. Und die tief verwurzelten gegenseitigen Voreingenommenheiten zwischen Juden und Israel verbieten, dass die letzteren jemals ihren Namen für den der ersteren aufgeben würden.
2. Die Stämme Israels waren vom Hunger nach dem Wort bedroht, was schon erwähnt worden ist (Amos 8:11, 12). Hier sollten die Zehn Stämme in ihrer langen Verbannung von "Norden nach Osten und von Meer zu Meer" umherziehen und hin und her rennen, um eine Mitteilung vom Himmel zu finden; aber sie sollten vom Wort des Lebens abgeschnitten bleiben, bis etwa zur Zeit ihrer Wiederherstellung. Aber die schwarzen Juden in Asien haben ebenso wie die weißen Juden dort ihr Wort des Herrn bis heute gehabt, all die heiligen Schriften, die vor der Babylonischen Gefangenschaft gegeben worden waren. Diese Gründe machen es wahrscheinlich, wenn nicht sogar sicher, dass diese schwarzen Juden nicht von den zehn Stämmen Israels stammen.
Seit der Vorbereitung des Obigen hat der Schreiber in Mitteilungen von der London Jews Society vom Mai 1824 einen Auszug aus einem Brief von Thomas Jaratt, Esq., in Madras, Ostindien, gesehen, in dem ein Bericht über Mr. Largons Mission in den Osten gegeben wurde, um die Zehn Stämme zu suchen. Es ist ein Glück, dass solch eine Mission unternommen worden ist, um sich zu vergewissern, ob im Osten irgendwelche Spuren von Israel gefunden werden können. Mr. Largon gibt folgenden Bericht über einige Leute, die von ihm in Hindustan entdeckt wurden.
"1. Diese Leute ähneln in der Kleidung und den Gewohnheiten den Ureinwohnern, so dass man sie nicht von ihnen unterscheiden kann, es sei denn durch aufmerksame Beobachtung und Nachforschung.
2. Sie haben einige hebräische Namen, die örtlich begrenzt sind.
3. Einige von ihnen lesen Hebräisch. Und sie haben eine blasse Überlieferung über die Ursache ihres ursprünglichen Auszugs aus Ägypten.
4. Ihre übliche Sprache ist Hindu.
5. Sie haben Götzen und dienen ihnen, und sie verwenden götzendienerische Zeremonien, die mit hebräischen vermischt sind.
6. Sie beschneiden ihre Kinder.
7. Sie halten den Kippur oder den großen Sühnetag der Hebräer ein.
8. Sie nennen sich Gorah Jehudi, oder weiße Juden, und sie bezeichnen die schwarzen Juden mit Callah Jehudi.
9. Sie sprechen von den arabischen Juden als ihre Brüder, aber sie anerkennen nicht die europäischen Juden als solche, weil sie eine hellere Hautfarbe als sie selbst haben.
10. Sie benutzen ein jüdisches Gebet: Höre, o Israel, der Herr, dein Gott, ist der einzige Herr. (Deut. 6:4).
11. Sie haben keinen Priester, Leviten oder Nasi unter sich, obwohl sie Älteste und einen Häuptling in jeder Gemeinschaft haben.
12. Sie erwarten den Messias und dass er, wenn er kommt, nach Jerusalem gehen wird, wohin sie zurückkehren werden, um nicht mehr zerstreut zu sein."
Aus diesen Gründen scheint Mr. Jarratt geneigt, diese Menschen als die Zehn Stämme anzusehen. Sollten sie sich als solche erweisen, könnten sie Nachkommen eines kleinen Teils Israels sein, der gemäß der indianischen Überlieferung zurückblieb, als neun Zehntel ihres Volkes in dieses Land reiste. Aber in Bezug auf ihren Ursprung sollten wir folgende Dinge in Betracht ziehen:
1. Sie werden im Land sowohl als weiße als auch als schwarze Juden gefunden und sie scheinen sich nicht wesentlich von ihnen zu unterscheiden. Sie
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können also vom Stamm Juda stammen. Jeder durch Umstände bedingte Unterschied zwischen ihnen und den anderen Juden kann zumindest genauso leicht dem zugeschrieben werden, wie bei den unterschiedlichen Hautfarben der weißen und schwarzen Juden, oder den verschiedenen Hautfarben unter verschiedenen Stämmen unserer Ureinwohner, oder bei jedem anderen Menschenstamm, als sie alle von Noah entsprangen. Sie erscheinen von ihrem Namen her nicht so schwarz wie die schwarzen Juden. Und sie erscheinen nicht so weiß wie die europäischen Juden, gegen die sie wegen ihrer weißeren Hautfarbe eine Abneigung haben. Wegen irgendeines Umstands haben sie eine Schattierung halbwegs zwischen den weißen und den schwarzen Juden. Aber dies stellt keinen größeren Einwand dagegen dar, dass sie von den Juden abstammen, als dass sie von den Zehn Stämmen abstammen.
2. Sie nennen sich Juden. Warum sollten wir ihnen also keinen Glauben schenken und glauben, dass sie Juden sind? Die Zehn Stämme wurden nach der Spaltung nie Juden genannt. Und derartig war ihre eingefleischte Feindschaft, dass sie wahrscheinlich niemals ihren Namen angenommen und ihren eigenen verworfen hätten, wie schon erwähnt worden ist. Es wird in Jes. 11:13 als eine Besonderheit dieser beiden Zweige Israels vorhergesagt, dass sie nach ihrer endgültigen Wiederherstellung keinen gegenseitigen Neid mehr hegen werden. Weder diese Vorhersage noch die Natur der Sache lassen es zu, dass Israel viele Zeitalter vor der Wiederherstellung so sehr in Juda verliebt sein würde, dass es seinen anstatt den eigenen annehmen würde. Dieser neue Clan der Juden, halbwegs zwischen weißen und schwarzen Juden, sagen, dass die arabischen Juden ihre Brüder seien. Wenn wir dies als Tatsache annehmen, dann sind sie ohne Zweifel Nachkommen Judas.
3. Die beiden alten Zweige des Hauses Israel sind, wie es erscheint, seit langem voneinander verloren gegangen. Dies scheint den Glauben zu garantieren, dass sie in verschiedene Regionen der Erde verpflanzt worden sein müssten. Aber dies scheint nicht mit der Vorstellung übereinzustimmen, dass sie als in einem gewissen Maße vermischt oder in derselben Umgebung vorgefunden worden seien. Die Zehn Stämme sollten nach Nordosten ziehen und von Meer zu Meer, von einem äußersten Ozean zum anderen, in einem Hunger nach dem Wort (Amos 8:11, 12). Während die amerikanischen Ureinwohner vollkommen dieser Beschreibung zu entsprechen scheinen, kann dasselbe von den Menschen in Hindustan nicht gesagt werden.
4. Wir werden zum Glauben geführt (wie erwähnt worden ist), dass Gott für einen Ort des Rückzugs und der Sicherheit für seine verstoßenen Stämme Israels vor 2500 Jahren sorgen würde, die bewahrt und nicht unter den Nationen verloren gehen könnten. Wäre also Israel in das Herz des bevölkerungsreichen Hindustan geführt worden, oder in irgendein übervölkertes Imperium des Ostens? Es ist unzulässig. Die Juden sollten durch die Städte und Nationen zerstreut werden und sollten bewahrt und als Juden bekannt bleiben. Aber dies kann von den Zehn Stämmen nicht gesagt werden. Die Tatsachen verbieten dies und Tatsachen sind halsstarrige Dinge. Die Juden sind als solche bekannt gewesen, in den Nationen und in allen Zeitaltern seit ihrer Zerstreuung. Die Zehn Stämme sind nie bekannt gewesen, sondern sind vor der Welt verloren gegangen. Einige haben Einwände gegen die Unterscheidung gehabt, die in diesem Buch zwischen zerstreut und ausgestoßen gemacht werden. Ich möchte, dass jeder Teil dieses Themas gründlich untersucht wird; aber ich möchte, dass es mit Unparteilichkeit und mit einer Anerkennung der klaren Fakten untersucht wird. Diese Unterscheidung wird im Wort Gottes deutlich vorgenommen. Über die endgültige Wiederherstellung wird in Jes. 11:12 vorhergesagt: "Und er wird für die Nationen eine Standarte errichten und die Ausgestoßenen Israels sammeln und die Zerstreuten Judas aus den vier Enden der Erde einsammeln." Dies ist einer aus einer ganzen Reihe von Texten, die diese Unterscheidung machen. Hätte die Vorsehung diese Unterscheidung nicht veranschaulicht und erfüllt,
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hätten wir bereitwilliger sagen können, dass es sich nur um eine zufällige Ausdrucksweise oder einen bloßen Lückenfüller handelt. Aber wenn wir die Sache seit so vielen Jahrhunderten genau erfüllt sehen, dass die Juden zerstreut und seit 1800 Jahren als Juden bekannt und die Zehn Stämme ausgestoßen und sowohl den Juden als auch der zivilisierten Welt seit zwei- bis dreitausend Jahren unbekannt sind, können wir garantiert sagen (trotz aller grundlosen Zweifel), dass es eine offenkundige Bedeutung in dieser inspirierten und wiederholten Unterscheidung gibt. Genauso gut könnte man jede andere offenkundige Tatsache leugnen! Aber diese Tatsache begünstigt aufs Höchste den Glauben, dass die Zehn Stämme in Regionen verpflanzt werden würden, und es ohne Zweifel auch so geschah, die sich von den bevölkerten Regionen Ostindiens sehr unterscheiden.
5. Vergleichen Sie die Beweise, die zugunsten der Hypothese angeführt wurden, dass die Ureinwohner unseres Kontinents die Stämme Israels sind, mit den obigen Beweisen zugunsten dessen, dass die Hindu-Juden die Zehn Stämme seien; und zu welchem Ergebnis werden Sie kommen? Die Frage wird mit Heiterkeit jedem unparteiischen Leser gestellt. Und es wird mit Heiterkeit unterbreitet, ob nicht mehr als zehnmal so viele Beweise zugunsten der ersteren aufgetreten sind, als je zugunsten irgendeines anderen Volkes auf der Erde aufgetreten sind.
Einige haben folgende Einwände gegen die Theorien auf den vorhergehenden Seiten gehabt: Wer weiß denn, dass solche Traditionen und religiösen Bräuche, wie man sie angeblich unter den Eingeborenen Amerikas findet, nicht unter allen oder den meisten heidnischen Nationen gefunden werden könnten? Lassen Sie uns ihnen anders herum die Frage stellen: Wer weiß denn, dass viele Rituale der christlichen Religion nicht unter allen oder den meisten heidnischen Nationen gefunden werden können? Wer weiß, ob diese Riten himmlischen und nicht heidnischen Ursprungs sind? Dies ist ein krasserer Fall, aber er liegt vielleicht auf derselben Ebene der Argumentation. Der Einwand ist einfach zu locker und allgemein, wenn nicht sogar unaufrichtig. Wenn man solche Rituale und religiösen Traditionen, wie man sie unter den Indianern Amerikas findet, unter irgendwelchen anderen heidnischen Völkern finden kann, so soll die Tatsache beigebracht werden, und da ist etwas zustande gebracht worden. Aber einfach zu sagen: "Wer weiß..." ist eine zu oberflächliche Art, nicht nur menschlichen Schriften, sondern dem Wort Gottes selbst gegenüberzutreten. Und es ist ein Einwand, der einer ernsthaften Antwort nicht wert ist.
Dass einige überlieferte Anschauungen über die Flut, die Arche, über die Verwirrung der Sprachen und über Opferungen in heidnischen Mythologien weitergegeben wurden, kann überhaupt nicht geleugnet werden, so dass Christen über die Tatsache frohlocken, dass sie ein unbestreitbares Argument für die Göttlichkeit der Offenbarung hinzufügen können. Und dass einige Völker, die im Halbschatten der antiken Offenbarung leben, einige Lichtstrahlen einfingen, die vom Himmel schienen und verschiedene Schnipsel biblischer Aussagen und biblischer Moral mit denen der Heiden vermischten, wird als offenkundige Tatsache zugegeben. Eine Persönlichkeit unserer Nation sagte: "Weder Plato noch Aristoteles hätten ihre kurzsichtige Ethik gelehrt, wenn nicht das Licht der göttlichen Offenbarung geschienen hätte. Sie bewegten sich im Halbschatten der Ausstrahlung von der Kirche. Die Philosophie wurde erst in Griechenland geboren, nachdem die unter die Heiden durch Nebukadnezar zerstreut waren. Pythagoras, der früheste griechische Philosoph und Zeitgenosse des Thales, dem Gründer der ersten Schule, begann ein halbes Jahrhundert nach jenem Ereignis zu blühen. Er verbrachte 20 Jahre in Ägypten, wo vieles über jüdische Religion lange vorher bekannt war. Er besuchte Phönizien und Chaldäa. Er sprach mit dem persischen Zoroaster und auch mit den jüdischen Propheten. Thales reiste, um Wissen
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zu erwerben, nach Ägypten, wo die Hebräer Hunderte von Jahren gelebt hatten, und in der Nachbarschaft hatten sie neun Jahrhunderte gelebt." Diese korrekten Bemerkungen Doktor Griffins lassen denken, dass sich die heidnischen Philosophen durch ihren Kontakt mit einem Volk Unterstützung holten, das mit dem wahren Licht vom Himmel gesegnet war. Dieses Prinzip könnte für alle Vortrefflichkeiten verantwortlich sein, die man in den Morallehren Senecas und bei anderen heidnischen Sittenlehrern findet. Sie fingen einige Strahlen ein, die vom wahren Licht Israels wegschossen. Das goldene Zeitalter Virgils war ohne Zweifel vom Königreich des Messias im Propheten Jesajas geborgt. Aber während wir verschiedene Aussagen Senecas, Ciceros und einiger anderer heidnischen Schreiber bewundern, sind wir nicht im Geringsten über die göttliche Geltendmachung unsicher, dass "die Welt durch Weisheit Gott nicht kannte". Aber wir werden dahin geführt, das Wort der Prophezeiung zu bewundern, das im antiken Israel schien, das entfernte Dämmerlicht ihrer Strahlen konnte in ungeheiligten heidnischen Köpfen Vorstellungen entfachen, die so korrekt und erhaben waren. Diese Dinge werden fröhlich zugegeben.
Und es wird ebenso zugegeben, dass zahlreiche heidnische Völker, die ihre höherstehenden und untergeordneten Gottheiten hatten, durch die Berührung mit dem Licht Israels den Namen Gottes Israels geborgt und ihrer falschen übergeordneten Gottheit zugedacht haben könnten. Ja, die Römer hatten ihren Jove, die Mauren ihren Juba und die Griechen ihren Iou. Und andere benachbarte heidnische Völker könnten einige ähnlichen Tatsachen sinnbildlich nachgeahmt haben.
Aber ich frage den Einwender: Können diese antiken Tatsachen ihm einen zufriedenstellenden Bericht darüber bieten, wie die amerikanischen Ureinwohner in den Besitz so vieler Traditionen aus dem mosaischen zeremoniellen Gesetz kamen (wären sie tartarischer Herkunft)? Sehen Sie diese Ureinwohner, die diese westliche Welt erfüllen, weit abgeschnitten vom alten Kontinent, die in einem Zeitraum von zwei- bis dreitausend Jahren später lebten als die antiken Heiden um Israel herum, der Schrift beraubt, Kinder der Natur, die seit mehr als zwei Jahrtausenden in wilden Wäldern umherstreiften; und dennoch besitzen sie viele offenkundige Spuren (die nicht einmal die antiken Heiden in der Umgebung Israels besaßen) von den zeremoniellen Gesetzen des Moses! Zu oft adoptierten die Söhne Jakobs die götzendienerischen Bräuche der heidnischen Nachbarn. Aber wann hatten die heidnischen Nachbarn den Gruß erwidert? Wer von ihnen adoptierte jemals die zeremonielle Religion des Gottes Israels? Die mosaischen Zeremonien waren die unterscheidenden Besonderheiten der auserwählten Stämme. Durch diese waren sie von jedem anderen Volk der Erde isoliert, die sich tief im Götzendienst befanden. "Nur dich habe ich unter allen Familien der Erde gekannt." Er ließ zu, dass alle anderen Völker ihren eigenen Weg gingen." Während einige traditionelle Vorstellungen von der Flut, der Arche, von Babel und von Opfern, die lange zuvor gelehrt worden waren, in die heidnischen Mythologien einflossen, wurden die Besonderheiten des mosaischen Zeremonialgesetzes nie von den heidnischen Völkern übernommen.
Der Einwender (der nur von dem Gedanken heimgesucht werden kann: Wer weiß denn schon, ob eine lebendige Phantasie solche Dinge nicht unter allen heidnischen Nationen finden kann?) sei doch so freundlich, uns zu informieren, wie die antiken Skythen des Nordens (barbarisch und weit entfernt von jedem Verkehr mit dem Volk Israel) angeblich so eng vertraut sein und Freude an der andersartigen zeremoniellen Religion Israels gehabt haben sollten, und sie nicht nur angenommen, sondern auf ihre weit entfernten Söhne durch die Wildnisse Amerikas für Tausende von Jahren übermittelt haben sollten? Menschen, die ernsthaft diese Alternative annehmen, müssten viel wilder sein und einen größeren Hang zu Wundern haben, als am heutigen Tag des Lichts und des Fortschritts gestattet werden sollte!
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Und es muss ungewöhnlich sein, Menschen zu hören, die in der Schrift und in christlichen Fortschritten bewandert sind, wie sie dem unklaren Einwand nachgeben: Wer weiß schon, dass solche Dinge nicht unter allen heidnischen Nationen existieren?,während so viele unterschiedliche indianische Traditionen, offenkundig vom zeremonialen Gesetz Israels her, von einer großen Vielzahl einwandfreier Zeugen bestätigt worden sind. So wollen wir auch fragen: Wer weiß schon, ob die mosaischen Rituale vom Himmel her kamen? Wer weiß schon, ob sie nicht aus heidnischen Mythologien stammen?
Lassen Sie uns der Tatsache versichert sein, dass die Indianer unserer Wildnisse von ihren Vorfahren eine Vielfalt von zeremonialen Gesetzen des antiken Israel herbrachten; soll einwänden und nicht glauben, wer will, ich werde überzeugt ruhen, dass eine beträchtliche, wenn nicht ausreichende Menge genau dieser Art von Beweisen hier zu fínden ist, die etwa zu dieser Zeit der Welt Licht zu den seit langem verlorenen Stämmen des Hauses Israel bringen sollen.
Der Schreiber hat eine Rezension zu seiner ersten Ausgabe in der United States Literary Gazette gesehen, in der Einwände gemacht werden, die eine Erwiderung verdienen.
Der Rezensent, so scheint es, glaubt nicht an eine buchstäbliche Wiederherstellung der Juden und Israels in Palästina. Er argumentiert, dass "die Prophezeiungen in Bezug auf die Ankunft des Herrn von der jüdischen Gemeinde falsch verstanden wurden", die existierte, als Christus erschien, dass sie so verstanden wurden, dass sie von der Wiederherstellung Israels sprachen, aber die Zerstreuung der beiden verbliebenen Stämme folgte; somit "glaubt die christliche Kirche, dass die Kinder Israels in ihr verheißenes Land wieder hergestellt werden, wenn das Millennium kommt." Aber sie mögen demselben Fehler unterlegen sein. Der Rezensent scheint vorsichtig darin zu sein, nicht so verstanden zu werden, als würde er diese als seine eigene Meinung annehmen. Aber es erscheint offenkundig, dass es seine Meinung und die Grundlage seiner Argumentation ist. So weit sich der Rezensent auf dieses Argument stützt, würde ich kurz sagen, dass nicht daraus folgt, weil die Juden, als Christus erschien, äußerst verderbt geworden waren, ihre eigenen Schriften verdrehten, bereit waren, den Herrn der Herrlichkeit zu verwerfen und zu kreuzigen, und für die Vernichtung bereit waren, dass entsprechend "die bestehende christliche Kirche" nun genauso stark unwissend in Bezug auf den wahren Sinn der verheißenen Wiederherstellung Israels ist. Man hofft, dass die gegenwärtige Kirche Christi eine korrektere evangelische Meinung hat und mehr Gnade als jene Juden. Sie haben sicher mehr Gelegenheit gehabt, den wahren Sinn der Prophezeiungen zu untersuchen, als jene Juden. Und man sollte hoffen, dass sie weniger verderbt sind.
Der Rezensent informiert uns, dass die Worte "Juda, Israel, Jerusalem, usw., die in den Prophezeiungen verwendet werden, die sich auf dieses Thema beziehen, fast gleichbedeutend mit dem Wort Kirche sind". Und er informiert weiter, dass "diese Prophezeiungen, die einen vorrangigen Bezug auf das Ende und die Verwüstung der jüdischen Dispensation hatten, die zu der Zeit existierte, als sie offenbart wurden, notwendigerweise in Bezug auf diejenigen erfüllt wurden, die buchstäblich Israel und Juda genannt wurden. Aber in Bezug auf diejenigen, von Israel und Juda sprechend, die sich in der Tat auf den Aufbau, den Zustand und den Fortschritt einer anderen Kirche beziehen, kann nicht erwartet werden, dass sie ihre Erfüllung mit irgendeinem Bezug zu jener Nation finden, weil sie im prophetischen Sinne des Begriffes aufgehört hat, Israel zu sein. Mit welcher äußersten Vorsicht auch immer dieser Satz formuliert wird, so scheint seine Aussage, wie man sie auch verwendet, folgende zu sein: Das Alte Testament prophezeit in Bezug auf die Namen Juda und Israel, aber das, was sich auf die Perioden bezieht, die der Vernichtung Jerusalems folgten,
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enthält keine weitere Anspielung auf jenes besondere Volk, sondern auf eine andere Gemeinschaft unter demselben Namen, auf die Christliche Kirche. Wenn dies nicht die Ansicht des Rezensenten ist, so bin ich unfähig, seine Meinung oder seine Argumente zu begreifen. Auf diesem Boden verstehe ich, dass er jetzt glaubt, dass die vielen Prophezeiungen, die die buchstäbliche Wiederherstellung von Israel und Juda in Palästina vorherzusagen scheinen, dennoch nicht ein solches Ereignis meinen. Der Rezensent findet in Röm. 11, dass die buchstäblichen Juden zu Christus bekehrt, aber nicht in Palästina wieder hergestellt werden müssen, wie er es sich denkt. Aber der Boden, den er angenommen hat, verbietet ebenso sehr, dass sie als Juden zu Christus gebracht, wie sie als solche in Palästina wieder hergestellt werden. Wenn seine Prämissen seine Schlussfolgerungen enthalten, dann nur auf dem Boden, dass keine alttestamentarische Prophezeiung in Bezug auf die buchstäblichen Juden und auf Israel unter der christlichen Dispensation irgendeine klare Anwendung auf die buchstäblichen Juden und auf das buchstäbliche Israel hat, sondern sich auf eine christliche Kirche unter ihrem Namen bezieht. Und entsprechend demselben Argument kann ihr Verbringen in das Land ihrer Väter nur bedeuten, dass sie in das Reich Christi gebracht werden.
Aber wenn dies korrekt wäre, wie seltsam sind "die existierende Kirche" und die meisten gründlichen und frommen Kommentatoren getäuscht worden, als sie annahmen und sahen, dass vor der Welt eine gewaltige Erfüllung der alttestamentarischen Verkündungen und der außerordentlichen Gerichte über die buchstäblichen Juden nun seit ungefähr 1800 Jahren hochgehalten wird. Diese Vorhersagen sagten voraus, dass sie zu ihrem Schmerz und zu ihrer Tadelung in alle Königreiche entfernt werden sollten, und sie sollten an allen Orten ein Sprichwort, ein Gespött und ein Fluch sein (Jer. 24:9, Esek. 5:15). Sollen wir jetzt erfahren, dass solche Dinge nie die Juden befallen sollten, wie solchen unter dem christlichen System? Sollte die gegenwärtige Kirche diese Ansicht ablehnen und dennoch an ihrem Glauben festhalten, dass alttestamentarische Vorhersagen über das Böse sich jetzt an den Juden als solche erfüllen. Sie mögen wahrscheinlich immer noch schließen, dass die zusammenhängenden Vorhersagen über die Genesung derselben Juden und ihre Wiederherstellung in ihr eigenes Land wahrscheinlich genauso als buchstäbliches Zustandekommen zu erwarten ist. Und wenn dies so ist, mögen sie es in gleicher Weise als eine Wahrheit erachten, dass die parallel laufenden Vorhersagungen über die Wiederherstellung der Juden eine buchstäbliche Erfüllung haben wird.
Meint der Rezensent, dass man verstehen soll, dass die zehn Stämme, als sie 725 vor Christus aus Kanaan ausgestoßen wurden, mit den Heiden verschmolzen und verloren gingen? Der Schreiber wurde, bevor er die Rezension sah, informiert, dass dies die Ansicht des Rezensenten war. Und ich kann nichts anderes erkennen, als dass die Rezension seine Ansicht enthält. Aber die existierende christliche Kirche wird mehr Beweise haben wollen, als schon entdeckt worden sind, um diesen Glauben annehmen zu können. Die Namen Israel und Juden, so wird es anerkannt, werden in einigen heiligen Passagen in einem mystischen Sinne verwendet. Aber diesen Umstand herzunehmen, um jede weitere Verwendung dieser Begriffe in den Prophezeiungen, die sich auf jenes besondere Volk beziehen, zunichte zu machen, wäre in der Tat außergewöhnlich!
Die Beweisführung des Paulus in Röm 11, um zu zeigen, dass das vorübergehende Ausstoßen der Juden mit dem unveräußerlichen Gut des Bündnisses der Gnade mit Abraham übereinstimmte, beinhaltet unter anderem die Tatsache, dass sie als Juden wieder hergestellt werden sollten. Und dasselbe Argument muss in Bezug auf die Zehn Stämme als gleichermaßen wahr angesehen werden.
Wären die Juden von der Welt verschwunden, als sie aus Kanaan vertrieben wurden, und man hätte nie wieder von ihnen als Juden gehört, welche Probleme auch immer damit auftreten würden, um dies mit den göttlichen Verheißungen und Vorhersagungen in Einklang zu bekommen, so hätte der Rezensent eine größere Plausibilität
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in der Beweisführung auf seiner Seite. Aber da die Juden immer noch als Juden existieren und die offenbare Erfüllung der antiken Verkündung über sie als Juden empfangen, muss es in der Tat eine große Aufgabe sein, zu zeigen, dass die Vorhersagungen über ihre Wiederherstellung in das Land Kanaan (wo sie an Zahl in Wachstum all ihre antiken Väter weit übertreffen werden) keine buchstäbliche Erfüllung erfahren werden. Aber wenn sie buchstäblich erfüllt werden sollen, dann müssen die Vorhersagungen, die sich mit denen über das Ereignis überschneiden, dass Israel auf ähnliche Weise im selben Land wieder hergestellt werden soll, dass die beiden Hölzer in der Hand des Propheten eins werden sollen (Esek. 37) und Gott ihnen darüber hinaus ein neues Herz und einen neuen Geist gibt, ebenso buchstäblich erfüllt werden.
Wäre die allgemeine Theorie des Rezensenten korrekt gewesen, hätte man wahrscheinlich nach der Zerstörung Jerusalems nicht mehr von den Juden gehört als man seit langem von Israel gehört hat. Aber die Juden sind über viele Jahrhunderte auf wundervolle Weise ein eigenständiges Volk geblieben. Und eines der strahlendsten Schmuckstücke der öffentlichen Wissenschaft (und auch jemand, der es nicht als unter seiner Würde ansah, die Prophezeiungen zu studieren) konnte sagen: "Wann immer ich einen Juden sehe, scheine ich ein stehendes Wunder zu Gunsten der Wahrheit der göttlichen Offenbarung zu sehen!"
In Bezug auf die Beweise, die in View of the Hebrews zu Gunsten der Indianer, dass sie von Israel abstammen, angeführt werden, sagt der Rezensent: "Verschiedene Stufen der Glaubwürdigkeit können den Autoritäten, auf die sich Mr. S. stützt, zugeschrieben werden." Antwort: Ich hörte nie, dass diese Autoritäten angefochten wurden, es sei denn, diese Andeutung hat die Absicht, sie zu anzufechten. Es war geplant, dass nichts Zweifelhaftes zugelassen werden sollte. Und die Zeugnisse des Autors werden in ihren eigenen Worten wiedergegeben, damit nichts eingefärbt erscheinen würde.
Der Rezensent bringt sein Problem mit dem Schema, mit der Unähnlichkeit des indianischen Erscheinungsbildes und Gesichts mit denen der Juden zum Ausdruck. Dieser Einwand hat in den vorhergehenden Seiten eine Antwort erhalten, die hier nicht wiederholt werden soll.
Aber die Tatsachen anerkennend, die in View of the Hebrews erklärt werden, entdeckt der Rezensent in all diesem nichts Überzeugendes. Denn er sagt: "Wir haben keinen Beweis, dass die Bräuche und Einrichtungen der Hebräer, die von göttlicher Autorität gutgeheißen wurden, alle für dieses Volk einzigartig waren, auch nicht, dass sie bei ihnen ihren Ursprung hatten." Es wird zugegeben, dass verschiedene Opferungen unter anderen Völkern dargebracht wurden. Und die Beschneidung wurde unter den Nachkommen Abrahams in Arabien praktiziert; aber die Hauptstütze des Schreibers bezieht sich auf jene Rituale, die er immer als einzigartig für Israel erachtete. Haben wir also "keinen Beweis", dass das Passah, die Bundeslade, die besonderen Feste Israels, die Abtrennung von Frauen, das jährliche Sühnopfer, die Städte der Zuflucht und andere zeremonielle Beachtungen, die angeführt wurden, - haben wir keinen Beweis, dass diese ihren Ursprung in Israel haben? Müssen wir jetzt lernen, dass die zeremoniellen Gesetze in Israel dort nur "von göttlicher Autorität gebilligt wurden", aber dass sie "für jenes Volk nicht einzigartig" waren und "ihren Ursprung auch nicht bei ihnen hatten"? Lassen Sie uns Beweise darüber ans Licht kommen und sie werden ihr Gewicht haben. Aber bis dies geschehen ist, werde ich fest im alten Glauben stehen, dass Gott das zeremionelle Gesetz in Israel entstehen ließ. Eher würde ich glauben, dass die Rituale der christlichen Religion nicht ihren Ursprung bei Gott in seiner Kirche, sondern ihren Ursprung unter den Heiden haben und nur in seiner Kirche "von Gott gebilligt" wären, als dass ich dasselbe in Bezug auf die Rituale des zeremoniellen Gesetzes glauben würde, die erwähnt worden sind.
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Der Rezensent fügt hinzu: "Die jüdischen Schriften scheinen auch nicht die ersten zu sein, die Gott dem Menschen gab. Im Gegenteil, es gibt starke Beweise, dass Teile des ersten Buches aus früheren Schriften zusammengestellt wurden. Und die Vorfahren der Indianer könnten ein Buch gehabt haben, ohne Hebräer gewesen zu sein." Dass Mitteilungen von Gott an den Menschen vor den Tagen des Moses gegeben wurden, dafür ist vielleicht kein Raum zum Zweifeln. Und möglicherweise ist die Kenntnis über einige Dinge, zu deren Aufnahme in seinen Geschichtsbericht Moses inspiriert wurde, durch Überlieferung korrekt weitergegeben worden. Aber wenn es "starke Beweise" gibt, dass östliche Völker heilige Schriften vor den Schriften Moses besessen hatten, aus dessen früheren Schriften unsere Ureinwohner die Tradition genommen haben könnten, dass ihre Vorfahren ein Buch Gottes hatten, ohne Anspielung auf die Schriften Moses, so dass eine solche Überlieferung kein Beweis ist, dass jene Indianer von Israel abstammten (was das Argument des Rezensenten ist), wie merkwürdig muss es sein, dass niemand außer den Indianern Amerikas und dem Rezensenten eine Kenntnis von einem solchen Buch Gottes hat? Warum ist die belesene Welt nicht mit der Kenntnis darüber gesegnet worden? Warum konnte nicht unser belesene Rezensent selbst seine Hand darauf gelegt und es uns präsentiert haben, oder wenigstens einiges aus dem "starken Beweis" zu seinen Gunsten? Die menschliche Familie in den Tagen Abrahams irrte ab zu ungeheuerlicher Götzendienerei. Gott erwählte Abraham und schloss einen Bund mit ihm, damit die wahre Kenntnis über ihn auf der Erde aufrechterhalten bleiben könnte. "Er ließ zu, dass alle anderen Völker auf ihrem eigenen Weg wandelten." Und er sagte zu Israel: "Von allen Familien der Erde habe ich nur dich gekannt." Moses, in dieser Familie, war inspiriert, das Buch Gottes zu schreiben. Und es ist dem beschnittenen Israel als das besondere Vorrecht bekannt gewesen, dass "ihnen die Orakel Gottes übertragen waren". Gab es nun dort während all dieser Zeit in anderen Völkern des Ostens die Kenntnis von einem anderen Buch Gottes, das unter den Völkern so gut bekannt war und dessen heilige Eindrücke so tief und universal waren, dass die Nachkommen der nördlichen, barbarischen Völker viele tiefe und korrekte Eindrücke davon über drei- oder viertausend Jahre in eine so weit entfernte und ausgedehnte Region der Welt wie diesen Kontinent mitbringen konnten, so dass all die Rituale unserer Ureinwohner und ihre Vorstellungen von einem antiken Buch Gottes keinen Beweis dafür bieten, dass sie von Israel sind? Warum ist nie etwas dieser Art in der Gelehrtenwelt bekannt geworden, bis unser belesene Rezensent es ans Licht gebracht hat? Kann er es tatsächlich so erscheinen lassen, obwohl die Eingeborenen unseres Kontinents den einen Großen Geist als den Gott ihrer Väter beanspruchen, die, wie sie sagen, ausschließlich im Bund mit ihm stünden, die seine Propheten hatten, um Wunder zu wirken und künftige Ereignisse vorherzusagen, die die Bundeslade hatten, Orte der Zuflucht, Hohepriester, jährliche Sühnopfer und viele andere ausschließlich mosaische Rituale, dass dennoch all dies in keinen bezeichnenden Beweis gipfelt, dass sie von Israel abstammten, weil sie all diese Dinge vielleicht von antiken, heidnischen Völkern ableiteten? Eines von zwei Dingen aus der Sicht des Rezensenten über das Thema erscheint wahr. Entweder befand sich die Kirche Gottes unter einem großen Irrtum in Bezug auf den Ursprung der mosaischen Religion oder tiefe Literatur bezeichnet einen Menschen nicht immer als einen gesunden Göttlichen!
Der Rezensent scheint darüber beunruhigt zu sein, dass der Schreiber den Versuch wie in diesem kleinen Buch unternehmen würde, eine Erklärung über einige Prophezeiungen in Bezug auf Israel abzugeben. Er informiert, dass "die wahre Art, die Prophezeiungen auszulegen, heute sicherlich wenig verstanden wird". Er fährt damit fort, auf eine Dissertation des Schreibers über die Prophezeiungen anzuspielen,
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die vor einiger Zeit veröffentlicht wurde; die, so sagt er, eine Quittung mit dem Tod des Bonaparte bekam. Der Rezensent bringt diese Dinge sicher mit einem ausreichenden Grad an Respektlosigkeit zum Ausdruck! Man würde denken, dass er bei jedem Versuch, eine Prophezeiung zu erklären, beunruhigt wäre. Aber seine Behauptung in Bezug auf die allgemeine Unwissenheit "über die wahre Art, die Prophezeiungen auszulegen", muss sicher als Hinweis verstanden werden, dass er selbst so glücklich gewesen ist, an einen erhaben Punkt der Erkenntnis über dieses Thema gekommen zu sein. Nun, ob er diese hohe Fertigkeit durch strenge Anwendung erreicht hat oder instinktiv, so sollte er sich nicht dagegenstellen, dass andere eine Methode wählen, die sie für sich als die richtige bewerten mögen, um einen kleinen Grad jener Erkenntnis zu erlangen, über die er so glücklich ist, so viel davon zu besitzen! Die Information, die von dem Rezensenten in Bezug auf das gegeben worden ist, was die Schriften in Bezug auf die Wiederherstellung der Juden meinen oder nicht, würde sicherlich zeigen, dass er selbst große Tüchtigkeit in dieser Kenntnis an den Tag gelegt hat. Denn man muss beträchliche Kenntnis über dieses tiefe Thema besitzen, bevor man mit Bescheidenheit und Schicklichkeit etwas veröffentlichen kann, das mit einem Schlag die seit langem empfangenen Regeln und Schriften von solchen Männern wie Mede, Lawman, Bischof Newton, Sir Isaac Newton und anderen höchst gründlichen und gefeierten Auslegern der prophetischen Schriften wegfegen soll! Der Rezensent sollte also akzeptieren (wenn er so erfolgreich gewesen ist), dass andere ihre demütigeren Versuche machen, selbst wenn sie zu anderen Schlüssen kommen als er selbst. Falls dies vom ersten behaupteten Ziel des Rezensenten aus fremd erscheint, so wird die Schuld nicht den Rezensierten treffen, wenn in Betracht gezogen wird, dass er nur dorthin folgt, wohin er in der Selbstverteidigung geführt wird.
In Bezug auf die Pflicht, die prophetischen Schriften zu studieren, sollten folgende göttlichen Zeugnisse betrachtet werden. Zu den Juden sagte Christus, als das Licht weit geringer war als es jetzt ist: "Wie kommt es, dass ihr die Zeichen der Zeit nicht versteht?" Die Zeichen der Zeit waren die Erfüllung von Prophezeiungen, die sich damals erreigneten. "Wer lesen kann, der verstehe." "Gesegnet sind der, der liest, und diejenigen, die die Worte dieser Prophezeiung hören und jene Dinge halten, die darin geschrieben stehen; denn die Zeit ist nahe." Solche Zeugnisse waren vor vielen Jahrhunderten zahlreich. Licht ist über diesem Thema aufgegangen. Und jetzt muss es als in unerklärliche Finsternis hineingezogen gesehen werden! Wann kann also jemals solch ein großartiger Teil unserer heiligen Offenbarung verstanden werden? Oder wurde er vergeblich gegeben? Warum hat Gott Männern geboten, diesen Teil seiner gesegneten Worte zu erforschen und zu verstehen?
Jedes Ereignis in der Zeit und in der Ewigkeit, jetzt Zukunft, ist nur durch Prophezeiung bekannt. Und dennoch "ist sicherlich die wahre Art, Prophezeiungen auszulegen, heutzutage wenig bekannt". Erweist sich dies in Bezug auf das Gericht und die Ewigkeit, auf die Auferstehung, den Himmel und die Hölle als wahr? Wo sollen wir die Linie ziehen? Werden denn keine Meinungen über das Millennium gebildet, über die Schlacht des großen Tages Gottes? Warum ist dann Geistlichen geboten, "die Posaune in Zion zu blasen, auf Gottes heiligem Berg ein Alarmzeichen erklingen zu lassen, damit alle den Tag des Herrn entgegenzittern mögen, der nahe ist?" Und wenn diese gewaltigen Ereignisse studiert und bekannt werden müssen, warum dann nicht andere Ereignisse, die damit zusammenhängen und mit gleicher Klarheit offenbart sind?
Aber wenn der Rezensent sich in Bezug auf die Prophezeiungen so sehr geirrt hat wie bei der Aussage, dass die frühere Dissertation des Schreibers mit dem Tod Bonapartes die Quittung erhielt, wird sich wahrscheinlich seine Kenntnis
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über dieses Thema nicht als von großer praktischer Bedeutung erweisen, und wahrscheinlich könnten seine Bemerkungen eine "Quittung" in einer Erklärung über die Fakten bekommen.
Der Schreiber veröffentlichte vor ungefähr vierzehn Jahren eine Dissertation über Prophezeiungen. Er tat es auf Bitten von vielen und mit der besonderen Empfehlung von mehr als einem Dutzend der ersten literarischen Persönlichkeiten in New England.
In diesem Werk wird Bonaparte nur als ein letzter bemerkenswerter Führer des weltlichen, römischen Biests, erwähnt, das aus der bodenlosen Grube aufsteigt. Aber er wurde nie mit diesem Biest identifiziert, sondern wurde immer von ihm unterschieden. So lassen Sie seinen Tod noch so bald stattgefunden haben, nachdem das Biest an seinen charakteristischen Zeichen bloßgestellt war, es hätte in keinem Sinne Mr. S.' Schema eine Quittung verpasst. Denn da der erste Teil des antiken kaiserlichen Kopfes dieses Biests von keinem einzelnen Kaiser abhing, sondern auf viele in der Nachfolge zutraf, wurde also angemerkt, dass es die letzte kaiserliche Regierung desselben Kopfes sein könnte, der in diesen letzten Tagen zum Leben erweckt wurde. Sehen Sie die folgenden Zitate aus der ersten Ausgabe der Dissertation. "Und der König wird gemäß seinem Willen handeln und er wird sich selbst erhöhen und sich über jeden Gott vergrößern und wird wunderbare Dinge gegen den Gott der Götter sprechen."
"Unter einem König in der Sprache der Prophezeiung versteht man im Allgemeinen ein Königreich oder eine zivile Macht und nicht eine Einzelperson. In diesem Sinne müssen wir den König in dieser Schriftstelle verstehen. In der Passage wird uns eine große atheistische Macht präsentiert, die in ihrem Anfang anarchistisch sein wird. ...Sein ausschweifendes Leben wird als erstes erwähnt: Er "wird seinem Willen entsprechend handeln" und jede Schranke einreißen. Seine Anarchie folgt: "...und er wird sich über jeden Gott erhöhen", d. h. über jeden König oder rechtmäßigen Regenten. Kriege mit Königen wird seine erste Persönlichkeitsmerkmal sein. Sein Atheismus folgt "und er wird wunderbare Dinge gegen den Gott der Götter sprechen". Er wird den Gott des Himmels verlästern und verleugnen. "Aber auf seinem Landsitz wird er den Gott der Streitkräfte ehren." Nachdem diese Macht nationale Bedeutung gewonnen hat, wird er militärisches Kriegsmaterial verehren oder seine erste Aufmerksamkeit der Kunst der Kriegsführung widmen.
"Und einen Gott, den seine Väter nicht kannten, wird er mit Gold und Silber und kostbaren Steinen und wohlgefälligen Dingen ehren." Obwohl der Gott seiner Väter und alle Götter (Könige) verworfen worden sind, wird dennoch ein Gott oder ein Regent mit fremder Abstammung nach einer gewissen Zeit kommen und durch diese Macht anerkannt und mit der größten Pracht geehrt werden. "So wird er es mit festestem Griff tun und mit einem fremden Gott, den er anerkennen wird, und er wird an Herrlichkeit zunehmen; und er wird veranlassen, dass sie über viele regieren, und wird das Land als Gewinn aufteilen. Diese ungläubige Macht wird Festungen und machtvolle Völker überrennen, mit diesem Fremden an ihrer Spitze, der als ihr ergabener Regent empfangen und mit den höchsten Würden geehrt werden wird. Und er wird sie anführen, um Staaten und Völker zu unterwerfen, und er wird ihre Regierungen unter seinen Günstlingen verteilen.
Und zu jener Zeit des Endes wird der König des Südens gegen ihn anrücken und der König des Nordens wird wie ein Wirbelwind gegen ihn kommen." Das ottomanische Reich könnte die ungläubige Macht zu ihrem eigenen Untergang herausfordern. "Ob dies der Fall sein wird oder ob zwei weitere Mächte, eine im Süden und die andere nördlich der ungläubigen Macht sich vereinigen werden, um ihren gemeinsamen Feind zu knacken, wird die Zeit entscheiden."1
1 Siehe Abschn. 2, Kap. 1 der 1. Ausgabe.
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Diese Macht wird in dieser Dissertation immer als ein Reich behandelt und nicht als irgendeinen Kaiser oder Nachfolger des Kaisers.
Dieses Tier soll mit seinem letzten Kopf (in dem Sinnbild der sieben Gefäße, das in der Dissertation geliefert wird, und dieses Schema ist nie widerlegt worden, sondern es ist auf eine allgemeine, wenn nicht weltweite Billigung gestoßen) durch die drei letzten und größten Gefäße, das fünfte, sechste und siebte, hindurch fortbestehen. Die Zeiträume dieser Gefäße sollten durch verschiedene Rückschläge, die diese Macht erfahren sollte, von jedem anderen unterschieden werden. Der Schreiber sagt in seiner ersten Ausgabe: "Fluten der Täuschung von bösen Agenten, der Lügen und der Misshandlungen, wenn nicht sogar des nationalen Zorns, Heere und blutige Gewalt werden ausgelöst werden, als würden sie aus dem Maul der alten Schlange ausgespieen werden, wie ein überwältigender Sturzbach, insofern, dass nichts die Sache Christi vor der Vernichtung retten kann, als nur außerordentliches Eingreifen der Vorsehung, um diesen gewalttätigen Maßnahmen entgegenzuwirken und den Feind zu verwirren, so wie die Erde ihr Maul öffnet und Wasserfluten verschlingt."2 Auf diese Weise wurden in der ersten Ausgabe dieses Werkes große Rückschläge im Staat dieser Macht der letzten Tage angedeutet.
Und es fiel dem Schreiber auf, während er seine zweite Ausgabe vorbereitete (bald danach), dass diese Rückschläge deutlich in verschiedenen parallelen Prophezeiungen erwähnt werden, und zwar als viel größer als er ausdrücklich erklärt hatte. Während die Macht (nicht irgendeiner ihrer Führer) in ihrer mystischen Existenz immer noch fortbestehen würde, sollte sie schließlich zum Ende des siebten Gefäßes ins Verderben versinken, im Anschluss an die Wiederherstellung der Juden. Sie sollte "teilweise aus Eisen und teilweise aus Ton, zum Teil stark und zum Teil zerbrochen" sein. Hierüber lieferte der Schreiber in seiner zweiten Ausgabe reichlich Anmerkungen, wie in den folgenden und ähnlichen Sätzen: "Bis zu welch großem Ausmaß sich diese Rückschläge entwickeln, weiß nur Gott. Sollte jetzt das Zerbrochensein dieses letzten Teils der römischen Macht wie ihre frühere Stärke bis zu einem gewissen Grad deutlich sichtbar gemacht werden (wie die Schriftstelle "das Königreich wird teilweise stark und teilweise zerbrochen sein" uns garantiert erwarten zu lassen scheint), würde jene böse Macht in der Tat niedergestreckt werden. Aber wäre dies der Fall, würden all die Hörner des antichristlichen Tieres abgerissen sein und dieses Elend blutend und verblassend daliegen, so erscheint es dennoch, dass all sein Werk noch nicht getan ist. Es geht nicht vor der Schlacht des großen Tages Gottes in das endgültige Verderben, der der Wiederherstellung der Juden folgt."3
"Die enorme Macht oder der enorme Einfluss, der durch das Biest aus der bodenlosen Grube symbolisiert wird, (sagt der Schreiber) hängt von keinem einzigen Menschen ab, auch wenn er bisher durch einen Führer verkörpert worden ist, der für das Werk des Gerichts wahrhaft vorbereitet worden ist. In der ersten Regierung des kaiserlichen Hauptes des römischen Biestes wurden Kaiser in dichter Nachfolge eingesetzt und abgesetzt und etliche getötet. Und wiederholt schien es so, als wäre das Imperium der Zerstörung anheimgefallen, dennoch existierte das Haupt weiter (d. h. bis zu den Tagen Konstantins). Der Geist des Volkes lebte weiter, das durch nichts anderes als eine militärische Tyrannei regiert werden sollte. Und dies (so kann man erwarten) wird von nun an auf der römischen Erde der Fall sein bis zur Schlacht des großen Tages. Würde eine Revolution nach der anderen folgen, würde es den Fall nicht ändern. Das Wesen des Biestes aus der bodenlosen Grube hat sich nicht geändert. Es ruht auf der breiten Grundlage einer allgemeinen, systembedingten Verderbtheit, die nie
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