KAPITEL XIV.
Hamboon, auf einem anmutigen Pferd, reichlich herausgeputzt, ritt durch das Lager und verkündete laut: Jeder Mann in seine Stellung. Ergreift eure Waffen & macht euch für die Schlacht bereit. All seine Fürsten, rasch zur Hand seinen Befehlen zu gehorchen, begaben sich sofort zu ihren jeweiligen Divisionen & gaben Befehle, ihre Männer zu festen Kolonnen zu formieren. Als dies geschehen war, marschierten sie eine kurze Entfernung an die St & stellten sich auf der großen Ebene von Geheno auf. Sie waren nun auf den feindlichen Angriff vorbereitet. Ihre Offiziere der höchsten Ränge marschierten entlang ihrer vor ihren Divisionen & inspirierten mit ihren Reden die Männer zu Kühnheit & Mut. Sie wünschten begierig ihre Feinde zu sehen & eine Gelegenheit zu haben, ihre Tapferkeit in ihrer Vernichtung zur Schau zu stellen. Dann befahl Hamboon seinen Hauptoffizieren, sich um ihn zu versammeln. Als sie gesammelt waren, direkt vor der Armee, sprach er zu ihnen:
Ich wünsche eure Meinungen, meine tapferen
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BEACHTE: Die Seiten 143 und 144 fehlen.
und heldenhaften Kommandeure hatten jeder eine erlesene Schar von Kriegern, die den Befehl erhielten, sobald die Schlacht beginnen sollte, zwischen die Divisionen zu marschieren & den Feind anzugreifen. um ihre Ordnung aufzubrechen & sie in Verwirrung zu bringen Die Absicht dieses Plans war es, ihre Reihen zu durchbrechen & unter ihnen eine Verwirrung zu erreichen.
Das Kommando dieser Scharen wurde Elseon, Labanco, Hanack & zwei Ratgebern des Kaisers, Hamul & Taboon, gegeben. Der bedeutende Zeitpunkt war gekommen. Jedes Großheer war nun bereit, war nun begierig auf den Kampf & in den Erwartungen zuversichtlich, den glorreichen Sieg zu erlangen. Nun spielten Musiker mit verschiedensten Instrumenten in jeder Division der beiden Armeen. Sie bliesen Hörner, Flöten & eine Art von Trompete & schlugen mit Stöckern auf kleine Kübel, dessen Oberseite aus Pergament gebildet wurde. Die Melodie war wirklich kriegerisch & sollte jeden Krieger mit dem glühenden Wunsch nach Kampf & gewagtestem Heldentum inspirieren. Alles wurde zum Schweigen gebracht. Die Musiker fielen in den hinteren Teil zurück. Es gab in beiden Armeen eine vollkommene Stille. Jeder Kaiser ritt befand sich sein Schwert schwingend in vorderster Front & stand der jeweiligen Armee gegenüber. Fast 300.000 Speere glitzerten die Sonnenstrahlen reflektierend. Keine einzige Wolke war im Osten zu sehen. Die Sonne schien mit ungewöhnlicher Helligkeit, im Westen begann sich eine dunkle Wolke zu erheben & man konnte entferntes Donnern hören. Hambook verkündete mit einer Stimme, die man von rechts nach links hören konnte: „Marschiert, marschiert, meine tapferen Krieger & kämpft wie Helden.“ Hamboon sah, wie sie sich in Bewegung setzten, aber
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seinen Gesichtsausdruck nicht verändernd, der ruhig & kühn war: Steht fest, meine tapferen Söhne. Lasst eure Pfeile dicht gegen eure Feinde fliegen, während sie sich nähern & bringt mit euren Speeren & Schwertern ihre Vernichtung zu Ende. Wieder spielte die Musik & beide Armeen stießen einen schrecklichen Schrei aus. Speere & Schwerter
Als sich die Sciotaner mit festem & mäßigem Schritt bis auf eine geringe Entfernung von Hamboons Armee genähert hatten, sie schossen beide Armeen Pfeile mit mit solch unfehlbarem Ziel & solch einer Geschwindigkeit ab, dass viele tapfere Krieger auf beiden Seiten hingestreckt niederfielen. Andere waren schlimm verwundet & zogen sich in den Hintergrund zurück. Ihre Plätze wurden sofort ausgefüllt & die zweite Reihe rückte auf & nahm ihre Stellung an der Front ein. Während jeder seinen Speer waagerecht & ungefähr in Brusthöhe festhielt, stürmten die Sciotaner mit heroischen Schreien & schrecklichen Rufen vorwärts & übten einen sehr fürchterlichen & rasenden Angriff auf die Kentucker aus. Sie empfingen sie mit Standhaftigkeit & Mut, Speere trafen auf Speere, & viele wurden verbogen oder zerbrochen & andere wurden auf beiden Seiten in die Körper der Helden gestoßen, die, während deren Blut herausströmte, mit schrecklichem Stöhnen blass & leblos auf die blutige Ebene fielen. Keine Armee gab nach, aber, da sie an Stärke & zahlenmäßig fast gleich waren, ergossen sie sich weiterhin übereinander her, die Werkzeuge die Waffen des Todes & der Vernichtung mit verschwenderischer Hand. Da sie entschlossen waren, zu siegen oder zu sterben, war keine Mutmaßung möglich, welcher Kaiser den Sieg erlangt hätte, wer wie viele Divisionen jede Armee im Hintergrund hatte, die untätig blieben. Aber begierig, sich mit den die kühnsten Krieger zu vermengen anzugreifen, stürmten die Scharen der Kentucker, angeführt von ihren heldenhaften Fürsten, zwischen die Divisionen der großen Armee & unternahmen den wildesten Angriff gegen die Sciotaner. Sie durchbrachen ihre Reihen
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und durchbohrten ihre entrüsteten Feinde mit tödlichen Wunden. Helden fielen vor ihnen & viele Sciotaner, die von Überraschung & Schrecken getroffen waren, begannen sich zurückzuziehen. Aber die Scharen im Hintergrund stürmten augenblicklich vorwärts & trafen auf ihre rasenden Gegner. Die Schlacht breitete sich nun in jede Richtung aus. Viele tapfere Häuptlinge, die unter ihrem jeweiligen König befehligten, wurden besiegt & viele tausend robuste & tapfere Krieger, deren Namen amtlich nicht gelöscht wurden, waren gezwungen, sich tödliche Wunden zuzuziehen & ins Gras zu beißen. Es war Elseons Schicksal, die Division anzugreifen, die vom tapferen Kamoff angeführt wurde. Er durchbrach seine Reihen & tötete viele Krieger. Während er sie wild vor sich her trieb, traf er auf Hamkol an der Spitze vieler tausender Sciotaner. Hamkol sah den jungen Prinzen & erkannte ihn & von größter Rage & Durst nach Rache angetrieben, strebte er mit größter Gewalt einen Zweikampf an. Jetzt, dachte er, wäre ein günstige Gelegenheit, unsterblichen Ruhm zu erlangen. Elseon, sagte er, soll die Wirkung meines siegenden Schwertes spüren. Die Krieger auf beiden Seiten kämpften miteinander mit unglaublicher Rage & Elseon & Hamkol begegneten sich im Zentrum ihrer Divisionen. Ich habe dich gefunden, du verräterisches Ungeheuer, sagte Hamkol, ich werde dich lehren, unserem Reich des wertvollsten Schatzes zu berauben. Er sprach & Elseon antwortete. Bist du Hamkol, der Ratgeber Hambacks? Dein Ratschlag hat dieses Blut & diese Schlacht bewirkt. Hamkol erhob sein Schwert & hätte Elseon den Schlag nicht abgewehrt, hätte er nie wieder gesprochen. Aber schnell wie ein Blitz schleuderte Elseon sein Schwert durch sein Herz. Hamkol Er biss seine Zähne zusammen & mit einem Stöhnen stürzte kopfüber ein Stöhnen von sich gebend.
Die Schlacht wütete. Labanco griff die Division Sambuls an. Sein siegendes Schwert hatte zwei Häuptlinge getötet &
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seine Schar vollzog die brilliantesten Heldentaten. Sambul begegnete ihm & wie ein wilder Panther sprang er auf ihn & während Labanco mit einem anderen Häuptling im Kampf verwickelt war, stieß Sambul sein Schwert in seine Seite. Somit fiel Labanco von seinen Untertanen des Kaiserreiches von Kentuck beklagt & geliebt. Hamack Seine Gelehrtheit, Weisheit & sein Scharfsinn, seine Redlichkeit, seine Standhaftigkeit & sein Mut hatten ihm weltweite Achtung eingebracht & ihm einen hervorragenden Einfluss über den Kaiser & seine anderen Ratgeber verschafft. Er wurde mit solch einem Respekt & solch einer Ehrfurcht angesehen, dass der Tod keines Menschen mehr Kummer & Wehklagen & in den Herzen der Kentucker einen glühenderen Durst nach Rache hätte verursachen können. Die Offiziere seiner Phalanx riefen aus: Rächt den Tod Labancos. Selbst ein Blitz hätte keine sofortigere Wirkung erzeugen können. Mit zehnfacher Wut & Raserei bestritten seine Krieger die Auseinandersetzung & verdoppelten ihre Anstrengungen beim Verbreiten von Tod & Blutbad. Sogar Der mächtige Sambul erzitterte angesichts des Hinschlachtens seiner Untertanen Krieger & begann am Sieg zu zweifeln er begann zu und zu befürchten, dass sich seine beabsichtigte Rache auf sein eigenes Haupt kehren würde. Während dieses Abschlachtens von Sambuls Streitkräften war Hamack im Kampf mit Habelan, dem König von Chiauga, verwickelt. Kein Teil des Krieges wütete mehr mit gleichen Kräften auf beiden Seiten. Krieger trafen auf Krieger mit solch ebenbürtiger Stärke & solch ebenbürtigem Mut, dass es unmöglich war zu bestimmen, auf welcher Seite das größte Gemetzel war, sogar ihre heldenhaften Häuptlinge wichen vorsichtig einem Zweikampf aus & wendeten ihre Schwerter bei den weniger entschlossenen an. Das Feld war mit den Körpern der Helden bedeckt, die mit Blut verschmiert waren, das auf beiden Seiten massenhaft vergossen wurde. In der Zwischenzeit waren Hamul & Taboon, die die anderen Divisionen der Kentucker in der Reserve anführten, heftig damit beschäftigt, den Krieg durch die Reihen der Sciotaner zu verbreiten.
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Hamul zwang zu die Division, die von Sabulmah kommandiert wurde, zurück zu fallen, aber sie kämpften noch während sie sich zurückzogen & verstärkt durch eine Truppe in der Nachhut setzten sie den Kampf fort & hielten ihre Stellung. Das Gemetzel war immens & jede Partei prahlte mit den brilliantesten Taten.
Taboon griff die Division Ulipoons an, die von Hamelick kommandiert wurde. Die Reihen der Sciotaner waren durchbrochen & sie hätten in Verwirrung fliehen müssen, wenn Rameck sie mit seiner Division kriegerischen Bande nicht unterstützt hätte. Der Kampf wurde jetzt blutig rasend & es wurden von den streitenden Helden ebenbürtige Taten der Tapferkeit zu Tage gelegt. Die durstige Erde war mit toten & sterbenden Körpern von Tausenden überstreut & stillte ihren ihren Durst mit tiefen Zügen menschlichen Blutes. Hamelick selbst wurde erschlagen, aber erst als sein Schwert mit dem Blut der Feinde rot gefärbt war. Aber Der zweifelhafte Krieg schien schließlich entschieden. Hamback sah wie seine Armee überall an Boden verlor. Er ritt durch seine Divisionen & bemühte sich, sie zu beharrlicherem Mut zu begeistern. Aber vergebens. Sie konnten dem Ungestüm, der Anzahl & Stärke ihrer Feinde nicht standhalten. Mit Hilfe des Vorteils, den sie durch Vorkehrungen gewonnen hatten, schafften sie es, den Kampf zu gewinnen. Die Sciotaner begannen sich zurückzuziehen. So sah die Lage beider Armeen aus: sie Die Sciotaner hätten überwiegend besiegt & vernichtet werden müssen, wenn es den Kentuckern gestattet gewesen wäre, die Verwüstung & das Gemetzel, die sie begonnen hatten, fortzusetzen. Aber wie oft werden die vollblütigsten Erwartungen durch die Erlasse des Himmels enttäuscht. Zu diesem schrecklichen Zeitpunkt, während die Atmospäre von den mannigfaltigen Klängen der aufeinander prallenden Schwerter & Speere, der kriegerischen Musik
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---- den Rufen der Sieger & den Schreien & dem Stöhnen der Sterbenden erfüllt war, wurden die Himmel von Wolken tiefster Schwärze überdeckt, die von Westen herangeweht wurden. Die Donner brüllten schrecklich & das Zucken der Blitze war unaufhörlich. Der Wind begann vom Westen her mit großer Gewalt zu wehen, der Hagel wurde aus den Wolken herabgeschüttet & mit großer Geschwindigkeit in die Gesichter der Kentucker geschleudert. Sie konnten weder ihren Feind sehen noch den Kampf fortsetzen. Hambock & seine Fürsten sammelten sofort ihre zurückgezogenen Streitkräfte & in die Runde blickend ermutigte er sie, mutig zu kämpfen, da das große & gute Wesen auf wunderbare Weise zu ihren Gunsten eingeschritten ist. Die kentuckische Armee war nicht in der Lage, den Kampf fortzusetzen. Sie waren verpflichtet sich ihrerseits zurück zu ziehen. Aber das Gewitter war derartig, dass die Sciotaner aus der Verwirrung ihrer Feinde keinen großen Vorteil ziehen konnten. Sie verfolgten sie aber bis zum Hügel, der sich hinter den Kentuckern befand, und besiegten & töteten einige während der Verfolgung. Aber da der Hügel mit Bäumen übersät war, die die Gewalt des Windes brachen, befahl Hamboon seinen Männern, sich ihren Verfolgern zu stellen. Die Sciotaner, als sie entdeckten, dass ihre Feinde auf dem Boden im Vorteil waren, & sie unerträglich von der Schlacht, die fast vier Stunden dauerte, ermüdet waren zogen sich ein kurzes Stück zurück &, sobald das Gewitter nachließ, marschierten sie jenseits des Bodens, der dick mit Erschlagenen bestreut war. So endete die große Schlacht auf der Ebene von Geheno. Beide Dort lagerten sie & als sich nun der Sturm gelegt hatte, gingen beide Armeen dazu über, Vorkehrungen zur Erfrischung zu treffen, da sie von den Strapazen des höchst blutigen Kampfes fast erschöpft waren, der fast fünf Stunden gedauert hatte. Jener Tag gewährte ihnen keine Zeit
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ihre Toten zu beerdigen. Die Sonne verzögerte ihren Kurs nicht, sondern verbarg sich hinter dem Horizont & Dunkelheit verbreitete sich über die Erdoberfläche. Die Krieger streckten sich mit ihren Speeren in der Hand auf der Erde aus & verbrachten die Nacht mit Ausruhen & Schlafen. Am nächsten Morgen erhoben sie sich mit erneuerter Kraft. Ihre Gedanken wurden sofort auf das blutige Feld gerichtet. Viele Krieger lagen dort so zu sagen von tödlichen Wunden durchlöchert & mit mit Blut bedeckt. Ihre Geister haben ätherische Körper angenommen & sie empfangen nun die Belohnungen, die den Tapferen auf den Ebenen der Herrlichkeit zugeteilt werden. Aber sie verlangen von uns, dass wir ihre Überreste vor den gefräßigen Kiefern der Raubtiere in Sicherheit bringen, indem wir sie in der Erde begraben. Aber wie kann dies erledigt werden, es sei denn beide Armeen stimmen zu, während des Beerdigens der jeweiligen Krieger ihre Waffen niederzulegen. Hamboon schickte zu Hambock einen Boten. Jener stimmte einem Waffenstillstand für die Frist von zwei Tagen zu, und dass jede Armee zehntausend Männer beauftragen könnte, die Toten zu begraben. Es war in der Tat ein melancholischer Tag. Der Sieg war nicht entschieden. Keine Armee hatte einen Sieg erlangt oder hätte Grund, über einen erlangten Vorteil oder eine vollbrachte Heldentat zu prahlen, die nicht von den streitenden Kriegern mit Gleichem vergolten wurde. Es wurde ein ungeheures Gemetzel angerichtet. Hier lagen Einhunderttausend atemlos auf dem Feld ausgestreckt. Dies war nur der Beginn des Krieges & wie schrecklich müsste das Elend sein, wenn er weiter toben würde? Wenn noch einige Schlachten ausgefochten werden sollten & der wütend gemachte Sieger sein rachesüchtiges Schwert gegen wehrlose Frauen & Kinder richtet & ihr Blut mit dem Blut der Helden vermischt, die tapfer kämpfend bei der Verteidigung gefallen waren, wenn beide Armeen das ungeheure Gemetzel betrachteten, dass an ihren jeweiligen Freunden angerichtet worden war, dann
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diente es nur der Zunahme ihres Wissens & ihres Durstes nach Rache, anstatt ihre Hitze für den Krieg abzukühlen.
Zehn tausend Männer aus jeder Armee, marschierten ohne Waffen auf das Feld, wo die Schlacht ausgetragen worden war, & nachdem sie die toten Körper ihrer jeweiligen Krieger aussortiert hatten, trugen sie so viele zusammen, wie es bequem geschafft werden konnte & gruben dann ungefähr drei Fuß tief in den Boden & warfen die Erde kreisförmig auf den Rand des Grabes und legten dann die Körper hinein und bedeckten den Boden, über dem sie gegraben hatten, mit den Körpern & legten dann weitere darüber, bis sie alle gelagert waren. Dann fuhren sie damit fort, Erde über sie zu werfen & über ihnen einen hohen Grabhügel zu errichten. Auf diese Weise fuhren sie fort, bis sie die Beerdigung beendet hatten. Die Körper der Häuptlinge, die erschlagen wurden, wurden zu ihren jeweiligen Armeen gebracht & während sie viele übliche Feierlichkeiten des Wehklagens vollzogen, wurden sie beerdigt & ein erstaunlicher Berg von Erde wurde über sie aufgehäuft. Nachdem die Beerdigungsrituale beendet waren & der Waffenstillstand ausgelaufen war, mussten die feindlichen Kaiser nun über ihre weiteren Operationspläne entscheiden.
Das Feld war mit menschlichen Körpern weit überstreut & an vielen Stellen dick bedeckt, die ausgestreckt in verschiedenen Positionen auf ihren Seiten, Rücken & Gesichtern lagen; Einige mit ihren Waffen & die Beine weit gespreizt, einige mit offenem Mund & mit offenen Augen starrend. von Schwertern, Speeren & Pfeilen verstümmelt & mit Blut & Schmutz beschmiert; in abscheulichster Gestalt & schrecklich anzusehen. Solche Objekte erregten Schrecken & jedes mitfühlende & mitleidende Gefühl des menschlichen Herzens. Da beide Kaiser der Niederlegung der Waffen zugestimmt hatten, um
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die Überreste dieser heldenhaften Krieger zu begraben, betraten Zehntausend von jeder Armee das Feld & begannen die traurige Arbeit. Sie gruben Löcher, ungefähr drei Fuß tief & kreisförmig und ungefähr zwanzig oder dreißig Fuß im Durchmesser & in diese legten sie die Körper ihrer verstorbenen Helden & dann warfen sie über ihnen Erdhügel auf. Die Körper der Häuptlinge, die gefallen waren, wurden zu ihren jeweiligen Armeen gebracht & mit allen Feierlichkeiten des Wehklagens beerdigt. Über sie warfen sie enorme Erdhügel auf, die Jahrhunderte lang überdauern werden als Denkmal, um an die tapferen Taten dieser Helden & an die große Schlacht von Gaheno zu erinnern.
Nachdem die Beerdigungsrituale beendet waren & der Waffenstillstand ausgelaufen war, mussten die feindlichen Kaiser über weitere Operationspläne entscheiden. Hamback befragte den Rat seiner Hauptoffiziere, die einstimmig der Meinung waren, dass es die beste Politik wäre, sich zum Hügel zurückzuziehen, der der Stelle gegenüber lag, wo sie landeten, & dort auf Verstärkung zu warten. Dies führten sie in der nächsten Nacht durch, ohne von ihrem Feind behindert zu werden. Hamboon marschierte am nächsten Tag ihnen entgegen, aber hielt es nicht für eine gute Taktik, sie zu dem Zeitpunkt anzugreifen, nahm von dem Hügel mit klarem Blick auf die Sciotaner Besitz & lagerte dort mit seiner gesamten Armee. Während die Sciotaner gruppenweise ausbrachen, um zu plündern & das Land zu verwüsten, wurden diese verfolgt, eingeholt & Gruppen der Kentucker stellten sich ihnen entgegen. Viele blutige Scharmützel folgten mit unterschiedlichem Erfolg & viele Heldentaten wurden auf beiden Seiten zu Tage gelegt. Wohin immer die Sciotaner marschierten, Verheerung begleitete ihre Schritte & alle Menschenklassen ohne Unterschied zu Alter oder Geschlecht, die in ihre Hände fielen, wurden Opfer ihrer wütend gemachten Bosheit. Die Ausrottung der Kentucker schien ihr
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Ziel zu sein, nicht in Betracht ziehend, dass bald sie an der Reihe sein könnten, dass solche Grausamkeiten an ihnen selbst mit dreifacher Rache vergolten werden würden. Sie hatten auch ein ferneres Ziel im Blick, nämlich Hamboon zu provozieren, die Hauptarmee anzugreifen, während sie in einer vorteilhaften Lage positioniert war. Aber es war Hamboons Taktik, durch das Aufstellen von Garnisonen an verschiedenen Stellen & durch patrollierende Gruppen die Sciotaner am Plündern & Vernichten seiner Städte & Vorräte aus seinem Land zu gewinnen zu hindern & sie auf diese Weise zu zwingen, den Fluss zu überqueren oder seine Armee in der Position anzugreifen, die er eingenommen hatte. Während die beiden Kaiser auf diese Weise manövrierten & mit verschiedenen Künsten & Strategien versuchten, Vorteil über den anderen zu gewinnen, trug sich ein sehr außergewöhnliches Ereignis des Heldentums & die Zurschaustellung der ernstesten & glühendsten Freundschaft zu. Trug sich zu wurde zur Schau gestellt, das es wert ist, auf eine historische Seite gesetzt zu werden Ereignis des Heldentums & der Freundschaft zu. Im Herrschaftsbereich Hamboons lebten zwei junge Männer, die in demselben Dorf aufgewachsen waren und ihre Sinne für die Ausübung der nobelsten Grundsätze ausgebildet hatten & angeborene Wesensarten besaßen. Sie hatten schon früh die größte Vertrautheit & bauten gegenseitig die stärkste Bindung auf. Sie folgten der Standarte Hamboons & in der großen Schlacht von Geheno kämpften sie Seite an Seite & vollbrachten gleichermaßen kühne & heroische Heldentaten, sie aßen am selben Tisch & tranken aus demselben Becher & bei all ihren Ausflügen begleiteten sie sich & gingen Hand in Hand. Als diese beiden Freunde eines Abends in ihrem Zelt saßen, sagte Theljard, der der ältere war, zu Hamkon: Etwas flüstert mir zu, dass wir heute Nacht eine sehr brilliante Heldentat vollbringen können. Die Sciotaner haben ein großes Fest veranstaltet & bis Mitternacht werden sie mit Singen & Tanzen & mit verschiedenen Zerstreuungen beschäftigt sein. Stark erschöpft, wenn sie sich zur Ruhe niederlegen,
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wird ihr Schlaf gesund sein. Dann könnten wir ihr Lager betreten, indem wir sie listig einkreisen, von ihren Wachen unbemerkt & ein höchst fürchterliches Gemetzel anrichten. Dein Plan, antwortete Hamkion, ist ausgezeichnet. Er ist des Charakters eines Helden würdig. Ich werde mich dir anschließen. Ich will entweder mit dir beim Erfolg des Unterfangens triumphieren oder bei dem Versuch umkommen. Vielleicht können wir eine glorreiche Befreiung für unser Land herbeiführen, indem wir unsere grausamen Feinde vernichten. Sie nahmen beide ihre Schwerter & Tomahawks, begaben sich zum Lager der Sciotaner, um zu erkunden & herauszufinden, wo sie eintreten könnten & ohne von den Wachposten bemerkt zu werden. Der Mond schien hell, aber würde ungefähr um 3 Uhr am Morgen untergehen. Dies war die Zeit, die sie festgelegt hatten, um das Massaker an ihren Feinden zu beginnen.
Schließlich wurden alle still, der Mond verschwand & diese jungen Helden hatten ihren Plan ausgeführt, indem sie unbemerkt ins Lager der Sciotaner gelangten. Sie fanden sie in tiefem Schlaf vor, da die Anstrengungen des Tages & das Gelage der Nacht Müdigkeit über sie gebracht hatte & in Betracht ziehend, als sie sich niederlegten, dass die Wachsamkeit ihrer Wachen sie vor Überraschungen bewahren würde, schliefen sie mit ungewöhnlicher Gesundheit, aber ihre Wachsamkeit konnte eine unerwartete Vernichtung nicht verhindern. Die Tomahawks & Schwerter dieser wagemutigen Jugendlichen ließen sie bald in ewigem Schlummer schlafen & sie waren so begierig, die Vernichtung ihrer Feinde zu ende zu bringen, dass der Tag anzubrechen begann, bevor sie sich aus dem Lager ihrer Feinde entfernt hatten. Aber kaum waren sie an dem letzten Wachposten vorbei, wurde Alarm geschlagen. Die Sciotaner sahen das schrecklichste Blutbad an ihren Kriegern & durch Entrüstung angefeuert brachen sie in Gruppen in alle Richtungen aus. Kelsock & Hamook hatten fast den Lagerplatz der Kentucker erreicht & Hamkoon
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hatte mit einer Gruppe von Sciotanern Hamko eingeholt. Kelsock war so weit voraus, dass er nun vor aller Gefahr in Sicherheit war, aber als er seine Augen nach hinten wandte, sah er, wie Hakoon seinen Freund packte, der versuchte sich gegen die Gruppe zu verteidigen. Kelsook kehrte auf der Stelle um & rannte wütend zurück und schrie: Verschone, o verschone den Jugendlichen, er ist unschuldig. Ich allein plante das Gemetzel an den Sciotanern; zu starke Liebe für seinen Freund verleitete ihn, sich dem Unterfangen anzuschließen. Hier ist meine Brust, nimm hier deine Rache. Kaum hatte er es ausgeprochen, stieß Haloon sein Schwert in das Herz Hamkos. Der junge Held fiel & verschied mit einem Stöhnen. Kelsock stürmte sofort auf Haloon & schleuderte sein Schwert durch sein Herz. Vornüber fiel er vor die Füße Hamkos. Aber Kelsock konnte nicht lange überleben. Ein Speer durchbohrte ihn an der Seite. Er warf seine Augen auf den leblosen Körper seines Freundes & fiel auf seinen leblosen Körper ihn, umarmte ihn & atmete nie wieder. Ach, heldenhafte Jugendliche, in Freundschaft lebtet ihr & in Leben & Tod wart ihr vereint.
Vierzig Tage waren nun verflossen, seit die beiden Armeen ihre verschiedenen Positionen eingenommen hatten. Jede hatte große Verstärkung bekommen, die die Plätze mit Erschlagenen versorgte. Die Erfahrung hatte sie gelehrt, Strategie anzuwenden anstatt unter großen Verlusten anzugreifen & dennoch konnte das lange Verbleiben in ihrer gegenwärtigen Lage wahrscheinlich den Krieg nicht zugunsten der Sciotaner erfolgreich beenden. Rambock, der die Hindernisse in Betracht zog, die bei der [----] Verfolgung eines jeden Planes auftraten, entschied sich auf Grund des Rates von Sambul & Ulipoon für ein sehr waghalsiges & verzweifeltes Unterfangen, ein Unterfangen, das in gewissem Maße ihre Rache befriedigen würde, auch wenn es sogar die Vernichtung der Armee bewirken würde. Sobald die Dunkelheit am Abend die Erde bedeckt hatte, marschierte Rambock mit seiner gesamten Armee der Stadt
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Gamba entgegen & ihre Bewegungen waren so geräuschlos, dass sie nicht bemerkt wurden, auch wusste Hamboon nicht, dass sie bis zum Morgenlicht marschiert waren. Sobald die Kentucker entdeckten, dass die Sciotaner entdeckten dass ihren Lagerplatz verlassen hatten & die Richtung erkannten, die sie eingeschlagen hatten, verfolgten sie sie sofort mit äußerster Eile. Aber zu spät, um das beabsichtigte Gemetzel & die Verwüstung zu verhindern. Die Sciotaner griffen ohne ihren Marsch zu verzögern jedes Fort auf ihrem Weg an, drangen bloß in die Dörfer ein, um die Bewohner zu töten, die nicht geflohen waren & brannten ihre Häuser nieder. Sie kamen vor der Stadt Gamba an. Groß war in der Tat die Überraschung & der Schrecken & die Bestürzung der Bürger. Viele flohen zum Fort. Eine Schar von ungefähr dreitausend resoluten Kriegern ergriff ihre Waffen, entschlossen zur Verteidigung der Stadt ihr Leben zu riskieren. Der Anführer dieser Schar war Lamack, der älteste Sohn Labancos. Er erbte die Tugenden seines exzellenten Vaters & es dürstete ihn sogar nach Vergeltung seines Todes, indem er seinen Totengeistern die Knochen seiner grausamen Feinde opferte. Er postierte seine Krieger an einer engen Passage, die zur Stadt führte. Der sciotanische Kaiser schmiedete sofort seinen Angriffsplan. Eine große Schar aus allen großen Divisionen seiner Armee marschierte auf ihn zu. Sie wurden von Moonrod kommandiert. Er führte sie gegen diese stattliche & verzweifelte Schar von Kentuckern & führte einen sehr wütenden & gewaltigen Angriff auf sie aus. Aber ihnen wurde mit einer Kühnheit Widerstand geleistet, die ihrer unsterblichen Tapferkeit ewige Ehre zuteil werden ließ. Viele Hunderte ihrer Feinde druchbohrten sie mit ihren tödlichen Waffen & ließ sie haufenweise ausgestreckt in der engen Passage liegen. Solch eine erstaunliche Verheerung wurde unter den Sciotanern durch diese kleine Schar von tapferen Bürgern angerichtet, die in die Verzweiflung getrieben waren & deren
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einzige Absicht es war, ihr Leben teuer an ihre Feinde zu verkaufen, so dass sogar Moonrod zu zweifeln begann, seinen Weg in die Stadt durch diese enge Passage zu erzwingen. Durch einen verräterischen Kentucker über eine andere Passage informiert, schickte er sofort eine Schar von ungefähr viertausend aus seiner Armee aus, die durch jene Passage in die Stadt eindringen & über die Nachhut der Kentucker herfallen sollten. Dieser Plan hatte Erfolg. Diese Helden entdeckten, dass der Krieg sowohl vor ihnen als auch hinter ihnen wütete & ein Teil, der sich ihren neuen Angreifern gegenüber sah, griff ihre neuen Angreifer sie mit unglaublicher Wut an. Was konnten sie tun? Widerstand war nun vergebens. Sie konnten dem blutigen Kampf mit einer solch mächtigen Heerschar nicht mehr aufrecht erhalten. Lamack befahl dann den Überlebenden dieser kleinen Schar, durch die Reihen seiner letzten Angreifer zu brechen & sich zum Fort zurückzuziehen. Es war unmöglich, der Gewalt ihres Angriffs Widerstand zu leisten. Sie brachen durch die Reihen ihrer Feinde & schufen über die toten Körper der Helden einen Durchgang, durch den sie sich zurückzogen & marschierten zum Fort. Ungefähr siebenhundert entkamen mit ihrem tapferen Anführer & kamen sicher im Fort an. Die Übrigen der Dreitausend verkauften ihr Leben zur Verteidigung ihrer Freunde & ihres Landes. Diese Schlacht hielt das Vorwärtsschreiten des Feindes in Schach und verhinderte ein ungeheures Abschlachten der Bürger, da der größte Teil Gelegenheit hatte, auf diese Weise das Fort zu erreichen. Sobald jeder Widerstand überwunden war & sich gelegt hatte, verloren die Sciotaner keine Zeit, sondern sie marschierten in die Stadt & begannen eine allgemeine Plünderung aller Gegenstände, die bequem transportiert werden konnten. Ulipoon war, obwohl er sorgsam darauf achtete, seine Person nicht den Waffen eines Feindes auszuliefern, war aber in diesem Teil des Krieges sehr fleißig. Niemand legte so viel Eifer zu Tage wie er selbst, die wertvollsten Dinge in der Stadt zu ergreifen. Aber in der Erwartung, dass bald die kentuckische Armee ankommen würde, mussten sie
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sie ihr Untaten mit äußerster Eile ausführen. Sie zündeten sie Stadt an verschiedenen Stellen an & zogen sich dann zurück & lagerten in der Nähe des Forts, dass sie am nächsten Tag zu stürmen beabsichtigten, um die gesamte Menge an Bürgern zu massakrieren, die dort versammelt war, es sei denn es würde durch die Ankunft Hamboons mit seiner Armee verhindert. Seht den großen Brand in der Stadt. Die Flammen schlugen in Locken zum Himmel & da die Dunkelheit der Nacht nun begonnen hatte, verschlimmerte sie den Schrecken der Szene. Die Erleuchtung breitete sich fern & weit & entfernte Dörfer sahen das rötende Licht aufsteigen als sichere Ankündigung ihrer eigenen Feuersbrunst, sollte der Krieg weiter toben. Aber beachtet den Kummer & das Wehklagen der armen Bürger, die sich nun im Kreis an den Wällen des Forts drängten, glücklich, dass sie dem bevorstehenden Massaker des barbarischen, unerbittlichen Feindes entkommen waren, aber empört & traurig beim Anblick der Ruinen all ihres Eigentums & sogar mit größter Sorge erfüllt, dass Hamboon nicht rechtzeitig ankommen würde, um den Sturm auf das Fort zu verhindern. Aber ihre Furcht verflog bald.
Als die Schatten des Abends sich über die Erde auszubreiten begannen, waren Hamboon & seine Armee bis fünf Meilen vor der Stadt angekommen. Sie sahen, wie die Flammen sich auszubreiten begannen. Der Gedanke wurde sofort realisiert, dass ein wahlloses Gemetzel stattgefunden hatte. Wie mussten die verwirrten Schreie der Bewohner der Stadt gewesen sein? Väter & Mütter, Brüder & Schwestern, Ehefrauen & Kinder? Außer der Vernichtung ihres gesamten Eigentums hatten sie eine Vorahnung von dem Massaker an ihren teuersten Freunden & Verwandten. So groß war ihre Sorge, dass sie ihren Marsch beschleunigten, so dass ihre Kommandeure ihre Schritte kaum aufhalten konnten, um zu verhindern, dass sie die Ordnung ihrer Reihen zerbrachen. Sie waren aber zur äußersten Eile entschlossen, und, falls sie ihren Feind fänden, reichlich
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Rache zu nehmen. Aber als sie ankamen & entdeckten, dass der größte Teil der Bürger sicher im Fort war, brachte dies große Erleichterung für ihre Sorge & ihren Kummer. Aber ihr Durst nach Rache & ihr glühender Wunsch, den Feind anzugreifen, verringerte sich nicht im Geringsten.
Entschlossen, dass die Sciotaner die Dunkelheit der folgenden Nacht nutzten, um zu entkommen, wurde jede Vorbereitung getroffen, sie am nächsten Morgen anzugreifen. Dies wurde von den Sciotanern erwartet, die sich wünschten eine weitere Gelegenheit zu bekommen, mit den Kentuckern die Schwerter zu messen, & sobald das Morgenlicht erschien, marschierten sie eine kurze Entfernung zu einem Hügel & dort marschierten sie in rechter Ordnung zur Schlacht auf. Kaum waren sie mit ihren Vorkehrungen fertig, als Hamboons Armee auf sie zu zu marschieren sahen. Er hielt ungefähr eine halbe Meile von den Sciotanern entfernt an & schickte eine kleine Gruppe aus, um ihre Situation zu erkunden & ausfindig zu machen. In der Zwischenzeit befahl er Hamack seinem Sohn, mit 12.000 Männern um die sciotanische Armee herum zu marschieren & im Hinterhalt zu liegen, um sie mit einem Angriff zu überraschen, nachdem die Schlacht begonnen hätte.
Da die beiden Armeen in guter Sichtweite von einander entfernt aufmarschiert waren, erwartete man, dass sofort der blutigste Kampf stattfinden würde. Die feige Gesinnung Ulipoons war nicht erschreckt, als er die Anzahl & die kriegerische Erscheinung des Feindes sah. Aber sein erfinderischer Geist war nicht lange um ein Hilfsmittel in Verlegenheit, das ihn nach seiner Vorstellung aus jeder Gefahr befreien würde. Er begab sich zu Hambock & sprach ihn diesbezüglich an. Möge es eurer eurer Majestät gefallen. Während der ersten Schlacht war es mein Unglück, dass ich verhindert wurde, an der Spitze meiner tapferen Krieger zu stehen & meine Tapferkeit zu zeigen. Es ist nun mein Wunsch, Heldentaten zu vollbringen, die mich
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mit den tapfersten Fürsten des Reiches auf eine Stufe stellen. Mit eurer Erlaubnis werde ich meine Division anführen & das Fort der Kentucker stürmen. Dies wird ihre Krieger mit Bestürzung & Schrecken erfüllen. Ihr könnt dann einen leichten Sieg erringen & sie so leicht vernichten, wie ihr es mit Stachelschweinen tun würdet. Außerdem würde durch das Angreifen des Forts zu diesem Zeitpunkt, wann sie solch ein Mannöver nicht erwarten, verhindert werden, dass die kaiserliche Familie entkommt & ich werde dann in der Lage sein eurer Majestät eure Tochter Lamesa zurückzubringen. Da der Kaiser Gefallen an dem Plan hatte, gab er Ulipoon seine Erlaubnis ihn umzusetzen. Ulipoon zögerte keinen Augenblick. Aber er kehrte sofort zurück & befahl seinen Streitkräften, die aus ungefähr 17.000 bestand, zu marschieren. Er achtete sorgsam darauf, dass sie gleichzeitig die gesamte Beute mitnahmen, die sie in der Stadt Gamba geplündert hatten, & und besonders jenen Teil, den er für sich selbst beiseite geschafft hatte. Aber nichts war vom Herzen Ulipoon Herz weiter entfernt, als sein Versprechen zu erfüllen. Er hatte keine Absicht, seine Person bei einem gefährlichen Versuch das Fort zu stürmen dem Risiko auszusetzen. Aber sein Entschluss war es, in größter Eile in seine eigenen Herrschaftsbereiche zu marschieren & seine reiche Beute mitzunehmen. Nachdem er in Richtung des Forts marschiert war, bis sie außer Sichtweite der sciotanischen Armee waren, befahl er ihnen, ihren Kurs in Richtung des großen Flusses einzuschlagen, an die Stelle, wo sie ihre Boote verlassen hatten. In dieser Richtung sind sie nicht weit vorangekommen, als von einer Reihe von Pionieren gesehen werden, die Hambock ausgesandt hatte, um Entdeckungen zu machen. Da seine Schar nicht weit entfernt war, überbrachten sie ihm die Nachricht. Er schickte sofort zu Hamboon einen Eilboten, dass er sie verfolgen sollte, da ihr Ziel wahrscheinlich wäre, das Land zu verwüsten, & und er empfahl,
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die Sciotaner nicht anzugreifen, bis er weitere Information von ihm erhielte. Hamacks Division wurde nicht von Ulipoon entdeckt & folglich setzte er seinen Marsch fort, ohne Störung durch den Feind zu vermuten, glücklich über den Gedanken, dass er sich durch eine ungeheure Menge an Beutegut mächtig bereichert hatte, & nicht im Geringsten um seine Mitkrieger besorgt, die er am Abend eines höchst gefährlichen Unternehmens verlassen hatte. Hamack verfolgte ihn, aber achtete sorgfältig darauf, nicht entdeckt zu werden. Als die Sonne fast untergegangen war, ließ Ulipoon anhalten & lagern. Während der Nacht traf Hamack seine Vorkehrungen. Er ordnete seine Männer zu vier Divisionen & umzingelte den Feind. Ihre Befehle waren, sobald das Morgenlicht zu erscheinen begann, in das Lager Ulipoons zu stürmen & seine Krieger ohne Unterschied zu massakrieren. Der verhängnisvolle Augenblick war gekommen & genau zur gleichen Zeit wurde der Angriff auf jeden Teil unternommen & die Überraschung & der Schrecken, die er verursachte, waren so groß, dass die Sciotaner in äußerste Verwirrung geworfen wurden, & es war für ihre Offiziere unmöglich, sie in irgendeine Ordnung der Verteidigung zu bringen. Jeder versuchte schließlich zu entkommen, aber in welche Richtung sie auch immer vorstürmten, trafen sie auf die tödlichen Speere der Kentucker. Es ist unmöglich, den Schrecken der blutigen Szene zu beschreiben, denn sogar Menschlichkeit prallt vor der Betrachtung zurück. Menschlichkeit, Mitgefühl & Mitleid müssten eine Träne vergießen angesichts des Tumults & der Verwirrung, der Not & der Angst, des Blutes & des Blutbads an so vielen tausend tapferen Kriegern, dessen großes Unglück es war, einen Feigling als Befehlshaber zu haben die durch die feige & geizhalsige & habgierige Haltung ihres Befehlshabers in diese Situation geraten waren. Aber nur dreitausend konnten entkommen. Was Ulipoon betrifft, so war er tödlich
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verletzt & lag ausgestreckt auf dem Feld. Nachdem die Schlacht zu ende war und Hamack über das Feld der die Erschlagenen schreitete, sah er diesen unglücklichen Fürsten, ein Objekt, das wahrlich erbärmlich anzuschauen war. In Todeskämpfen und unter schlimmsten Schmerzen atmend, rief er aus: Weh meiner erbärmlichen Lage. Es war die Habgier, die verfluchte Habgier, die mich verleitete, mich in diesen schrecklichen Krieg zu verstricken & mein das Unglück und die Grausamkeiten, die ich als Mittel nutzen wollte, um Reichtum & Erhöhung zu erlangen, fallen nun gerechter Weise auf mein Haupt zurück. Er sprach es & tief stöhnend atmete er nicht mehr. Der ritterliche Hamack vergoss eine Träne & da er gegenüber den leblosen Überresten jener keine Feindschaft empfand, die seine Feinde gewesen sind, befahl er dreihundert Männern, auf dem Grund zu beerdigen bleiben & ihre Körper dem Staub zu übergeben. Dies, so sagte er, ist der Wille dessen, dessen Mitleid unendlich ist. Dann gab er Como, seinem Oberhauptmann, die Anweisung, die Überlebenden von Ulipoons Armee zu verfolgen & sie zu vernichten, wenn möglich. Mit den Übrigen seiner eigenen Truppen kehrte er zurück, um den Befehl Hamboons umzusetzen. Como holte ungefähr eintausend der elenden Flüchtlinge ein und tötete sie. Der Rest entkam in ihr eigenes Land mit Ausnahme von fünfzig, die zur Armee Hamboons flüchteten & ihm die schreckliche Nachricht von Ulipoons Vernichtung überbrachten. Die Verwunderung & Bestürzung Hambocks & seiner gesamten Armee war groß. Nun sahen sie ihre Lage als äußerst kritisch & gefährlich an & erkannten die Notwendigkeit energischster & heldenhaftester Anstrengungen. Was, sagte Hambock zu seinen Fürsten, ist der weiseste Kurs, den wir verfolgen sollten? Sabamah, Hancoll & Wunapon rieten ihm zum Rückzug, ohne einen Augenblick zu verlieren, denn, sagten sie, wir haben für das Verbrechen Elseon mehr als genug Rache geübt. Um dies zu erreichen, haben wir uns selbst in das Herz ihres Landes geworfen, haben eine große Division unserer Armee verloren & sind durch unserer Verluste so sehr geschwächt, dass für uns
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höchste Gefahr besteht, dass wir abgewehrt & sogar vernichtet werden. Deshalb muss es der Höhepunkt der Torheit & des Wahnsinns sein, den Krieg in diesem Land weiter fortzusetzen. Aber Sambul & die anderen anderen Fürsten verdammten diesen Plan als kleinmütig & schändlich & schlugen vor, einen Marsch gegen die Kentucker zu schleichen & ihr Fort zu stürmen, bevor be or sie von ihrem Plan unterrichtet sind. Dieser letzte Ratschlag fand die Billigung des Kaisers. Nichts, sagte er, kann unsere Armee vor der Vernichtung bewahren als die gewagtesten Leistungen. Damit sie das Fort erreichen könnten, ohne von den Kentuckern bemerkt zu werden, war es notwendig, dass sie eine gewisse Strecke in die Richtung marschieren sollten, wo Hamack gelagert hatte, um mit Hamboon zusammenzuwirken, als er den Angriff beginnen sollte. Als die Nacht weit fortgeschritten war, waren Hambocks Streitkräfte alle bereit & begannen ihren Marsch zum Fort. Sie legten ungefähr zwei Meilen zurück & eine kleine Gruppe, die im voraus war, entdeckte Hamacks Krieger. Diese Entdeckung verursachte eine Änderung in Hambocks Plänen. Er gab Sambul die Anweisung auf das Fort zu zu marschieren, während er, sobald das Licht erscheinen würde, Hamack angreifen würde. Sambul war über diesen Befehl hocherfreut, da ein Sieg ihm die Gefangennahme Lamesas sichern & ihm die Gelegenheit geben würde, Rache zu üben. Er kam gerade zu Beginn der Morgenröte am Fort an. Die Überraschung war in der Tat groß, die seine Ankunft erzeugte. Auf drei Seiten stationierte er kleine Gruppen, die den Befehl hatten, alle Bürger zu massakrieren, die die Flucht versuchen sollten. Mit dem Hauptteil seiner Armee, unternahm er einen Angriff auf das Fort. Verblüffung & Schrecken ergriffen die Herzen der ganzen Menge von Bürgern in dem Fort. Diese Unternehmung der Sciotaner war unerwartet, da sie unvorbereitet,
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das Fort gegen solch eine ungeheuerliche Armee zu verteidigen. Lamack setzte sich aber an die Spitze von ungefähr eintausend Kriegern & versuchte sie vom Wall zurückzuschlagen & verhinderte, dass sie durchbrechen konnten. Aber mit seiner kleinen Schar war es unmöglich der Stärke einer solch mächtigen Armee entgegen zu halten. Sie rissen einen Teil der Pallisaden nieder und gelangten durch den Durchbruch hinein & begannen sofort, die wehrlose Menge ohne Rücksicht auf Alter oder Geschlecht zu massakrieren. Sambul, der bestrebt war, Lamesa zu finden, stürmte mit einer kleinen Schar vor & umzingelte ein Blockhaus. Dann brach er die Tür herunter & trat hinein. Hier sah er all die Damen der kaiserlichen Familie & viele andere Damen von Rang. Er sprang sofort auf Lamesa zu, um sie zu ergreifen, aber wurde durch Heliza daran gehindert, die zwischen sie trat & auf ihre Knie fiel und ihn anflehte, das Leben Lamesas zu verschonen. Kaum hatte sie es ausgesprochen, vergrub das grausame Ungeheuer sein Schwert in ihre Brust, & sie fiel leblos vor ihren teuersten Freundinnen nieder. Lamesa stieß einen Schrei aus & grimmig Sambul anschauend rief sie aus: Du Ungeheuer der Schurkerei & Grausamkeit, kann nichts deine Rache befriedigen, außer der Tod meiner liebsten Freundin, der liebenswürdigen Heliza? Hier ist mein Herz, ich bin bereit dein nächstes Opfer zu sein. Ach nein, sagte Sambul, dein Leben ist vor meinem Schwert sicher. Ich werde dich zu meinem Palast geleiten & du sollst mit mir als dein Partner geehrt werden. Beleidige mich nicht, sagte sie, die übler, blutiger Schurke. Entweder töte mich oder verschwinde aus meinen Augen. Meine Augen können niemals den Mann ertragen, der solch ungeheuerlicher Verbrechen schuldig ist. Beruhige dein Herz, sagte er, meine liebe Lamesa. Ich werde dich überzeugen, dass ich ein besserer Mann bin als dein geliebter Elseon. Sein Kopf wird bald meiner Rache genüge tun & dann wirst du die Königin von Sciota sein. Genau in diesem Augenblick hörte man eine laute Stimme. Die Kentucker
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marschierten mit einer erstaunlichen Armee auf das Fort zu. Sambul, der sich seinen Kriegern zuwandte, befahl ihnen sofort, die Frauen in jenem Haus zu bewachen & nicht zuzulassen, dass eine von ihnen entkommt. Denn, sagte er, ich muss hingehen und diese Armee von Kentuckern vernichten. Das Gemetzel war schon groß gewesen, das die Sciotaner unter den Bürgern im Fort angerichtet hatten. Diejenigen, die versucht hatten durch ein Tor zu fliehen, das aufgestoßen wurde, trafen draußen auf die sciotanischen Krieger & wurden hingeschlachtet, aber ihr Fortschreiten wurde durch das Erscheinen Elseons an der Spitze von 30.000 Kriegern aufgehalten. Sie waren in höchster Geschwindigkeit marschiert, denn sie wurden durch einen Eilboten informiert, dass die Sciotaner das Fort belagert hatten. Als Sambul sie sah, kam er sofort zum Schluss, seine Armee aus dem Fort zurückzuziehen & mit ihnen auf offenem Feld eine Schlacht zu versuchen. Seine Befehle wurden sofort in jeden Teil des Forts verbreitet, wo seine Männer damit beschäftigt waren, die Wehrlosen zu töten & mit der kleinen Schar verzweifelter Helden zu kämpfen, die Hamack befehligte. Die Sciotaner waren bald formiert & marschierten aus dem Fort & stellten sich in rechter Ordnung für die Schlacht auf. Elseon, der dies bemerkte, befahl seinen beiden Männern anzuhalten & traf seine Vorkehrungen, um vorwärts zu stürmen & den Angriff zu beginnen. Nachdem er das Schwert geschwungen hatte als Zeichen des Schweigens, sprach er:
„Meine tapferen Krieger“, die glorreiche Periode ist gekommen hat uns erreicht, um unsere Tapferkeit bei der Vernichtung unserer Feinde zu zeigen. Welche ungeheuerlichen Grausamkeiten haben sie begangen? Seht eure Städte in Ruinen, lauscht den Schreien eurer ermordeten Freunde, deren unschuldiges Blut nach Vergeltung schreit. Betrachtet die Lage derer, die durch die Wälle des Forts dort drüben eingeschlossen sind; wie viele Tausende sind massakriert worden & wie viele müssen das Schicksal mit ihnen teilen, es sei denn ihr kämpft wie Helden. Durch unsere Tapferkeit können wir ihre Befreiung erwirken &
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unser Land von den schändlichsten Mördern befreien, die je die Menschlichkeit schändeten. Ihr Niveau ist das des sciotanischen Königs, dessen üble & rachesüchtige Gesinnung diesen schrecklichen Krieg erzeugt hat. Von seinen üblen Leidenschaften getrieben hat er eine höchst verzweifeltes & wahnsinniges Unterfangen unternommen. Er hat sich & seine Armee in eine höchst kritische & gefährliche Lage gebracht.
Kämpft wie in der großen Schlacht von Gaheno & eure Feinde werden im Staub ausgestreckt vor euch liegen & eure Namen werden berühmt werden. Stürmt vorwärts meine tapferen Krieger & lasst euer Motto Sieg oder Tod sein.
Als seine Krieger für den Kampf angereizt waren, zögerte Elseon keinen Augenblick, sondern marschierte mit Hast, vorbereitet, einen sehr wilden Angriff vorzunehmen. Sambul war bereit, ihm zu begegnen & marschierte mit ebenbürtiger Kühnheit & Geschwindigkeit vorwärts. Der Angriff war gewaltig. Das Aufeinanderkrachen zweier mächtiger Schiffe in einem Hurrikan auf dem ungestümen Ozean hätte nicht schrecklicher sein können. Jeder Krieger, der die Gefahr nicht fürchtete, traf auf seinen Gegner, entschlossen sein Leben zu vernichten oder sein eigenes im Kampf zu verlieren. Die Schlacht weitete sich auf jeden Teil beider Armeen aus. Während Krieger in den vorderen Reihen fielen, wurden sie von hinten her ersetzt & in Reserve zurückgehaltene Scharen, die zwischen die Divisionen preschten, trafen auf andere mit ebenbürtiger Stärke & Tapferkeit. Helicon, der enge Freund Elseons sah Sambul, der seine Krieger ermutigte tapfer zu kämpfen, da ihnen keine Alternative blieb, als nur Sieg oder Tod. Als Helicon ihn sah spürte sein jugendliches Gemüt einen Impuls zum Ehrgeiz. Er sprang auf Sambul zu & forderte ihn zum Kampf heraus. Sambul gab ihm keine Zeit, die Herausforderung zu beantworten, sondern stürmte mit gößerer Wildheit als ein Tiger auf ihn & mit seinem
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Schwert schlug er Helicons Kopf von seinem Körper. So fiel der tapfere, der liebenswerte Jugendliche, dessen Durst nach Ruhm ihn antrieb, eine zu voreilige & gewagte Heldentat zu versuchen. Auf jeder Seite fielen Krieger & das Feld war mit den toten & sterbenden Helden bedeckt. Ein Bote rannte & erzählte Elseon vom Schicksal Helicons, der den linken Flügel seiner Armee kommandierte, & dass Sambul die Reihen durchbrochen hätte & unter seinen Kriegern unbeschreibliche Verwüstung anrichtete. Welche Nachricht hätte schockierender sein können. Elseon konnte einen Augenblick die Tränen nicht zurückhalten. Ach Helicon, sagte er, du bist teurer als mein Bruder gewesen. Der Himmel verlangt, dass ich deinen grausamen Tod rächen sollte. Er wählte sofort eine kleine Schar aus & marschierte mit höchster Geschwindigkeit zum linken Flügel seiner Armee. Er sammelte seine sich zurückziehenden Krieger & griff mit zehnfacher Wut in den Konflikt ein. Bald sah er den mächtigen Sambul, dessen Schwert vom Blut seines Freundes rot gefärbt war, & Sambul warf seine Augen auf ihn & als er ihn erblickte entzündete sich seine Bosheit sofort in eine wütende Flamme, dass für einen Augenblick sein Verstand entfloh er tobte wie ein Wahnsinniger. Beide Helden sprangen aufeinander zu. Ihre Krieger sahen sie & von denselben Gefühlen ergriffen, zogen sich die jeweiligen Scharen zurück & überließen den ungehaltenen Meistern den Raum dazwischen.
Ah, Undankbarer, rief Sambul aus, Räuber und treuloser Schurke, nachdem du dir die Tochter des Kaisers gesichert hattest, die meine Frau war, und sie aus unserem Herrschaftsbereich geschafft hattest, besitzt du die Verwegenheit, meinem siegenden Schwert zu begegnen? Dieses Schwert, das Labanco durchbohrte & den Kopf Helicons abschnitt & das hunderte Krieger vernichtete, die mächtiger waren als du selbst, wird in dein feiges Herz gestoßen werden & dein Kopf wird zum Triumph in die Stadt Tolanga getragen werden
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